Rechte an Internet-Domain Aktivisten klauen Breitbart News die Internetadresse

Düsseldorf · Die Aktivistengruppe "Hooligans gegen Satzbau – Initiative gegen Rechts-Schreibung" hält ab jetzt die Rechte an der Internet-Adresse "www.breitbartnews.de".

Hooligans gegen Satzbau klauen Breitbart News die Internetadresse
Foto: Screenshot/Hooligans gegen Satzbau/Facebook

Die Aktivistengruppe "Hooligans gegen Satzbau — Initiative gegen Rechts-Schreibung" hält ab jetzt die Rechte an der Internet-Adresse "www.breitbartnews.de".

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Das gemeinnützige Projekt "Hooligans gegen Satzbau" setzt sich in Deutschland dafür ein, rechtspopulistische und rechtsextreme Veröffentlichungen, Äußerungen und Aktionen auf satirische Weise zu enttarnen. Unter anderem bei Facebook widerlegt die Gruppe mit Ironie und Satire rechte Postings, Falschmeldungen oder Hetz-Nachrichten. Auch der neue US-Präsident Donald Trump oder das amerikanische Nachrichten-Netzwerk "Breitbart.com" geraten immer wieder ins Visier der "Hooligans gegen Satzbau".

Das "Breitbart News Network" wurde 2007 vom Kommentator Andrew Breitbart gegründet. Die Seite ist inzwischen vor allem Sprachrohr der rechtsradikalen Alt-Right (Alternative Rechte). Nach Breitbarts Tod 2012 war bis zum August des vergangenen Jahres Stephen Bannon verantwortlich für die Veröffentlichungen. Er ist auch Gründingsmitglied der Meinungswebsite. Inzwischen ist Bannon Berater von Trump.

Im November 2016 wurde bekannt, dass "Breitbart News" seine Aktivitäten auch auf Deutschland und Frankreich ausdehnen will. Offenbar um das zu erschweren, wurden jetzt die Namensrechte an der Domain "www.breitbartnews.de" für die "Hooligans gegen Satzbau" registriert. Wer die Adresse eingibt, wird auf die Facebook-Seite der Gruppe umgeleitet. "Wir wollen es einem Unternehmen wie Breitbart so schwer wie möglich machen, in Deutschland relevant zu werden. Dazu nutzen wir alle sich uns bietenden Möglichkeiten, beziehungsweise lassen sie nutzen", sagte ein Mitglied der Gruppe auf Anfrage unserer Redaktion. Die Internetadresse sei nicht von der Gruppe selbst aber für sie registriert worden.

Es reiche nicht, immer wieder darauf hinzuweisen, dass diese oder jene Nachricht falsch ist. "Denn die Leute, die etwas glauben wollen, werden es tun. Ergo ist es ein weiterer Weg, ihnen den Zugang zu Falschinformationen zu erschweren", sagte das Hooligans-gegen-Satzbau-Mitglied.

Das populistische Medium Breitbart kann damit vorerst nicht unter seinem bekannten Markennamen auf dem deutschen Markt online gehen. Denn auch "breitbart.de" ist breits besetzt — von einem Anbieter für Online-Dienste. Möglich ist allerdings, dass "Breitbart News" sich die Namensrechte erklagt, weil es bereits den Markennamen trägt.

(rent)
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