Hacker-Angriff auf Promifotos Jennifer Lawrence geschockt - FBI ermittelt

Los Angeles · Hollywood-Stars wie Jennifer Lawrence oder Kirsten Dunst sind entsetzt. Diese privaten Nackt-Fotos sollten nie an die Öffentlichkeit geraten. Doch nach dem dreisten Hacker-Angriff kursieren sie im Netz. Die Stars drohen all denen, die die Bilder weiter verbreiten, mit rechtlichen Schritten. Apple und die iCloud stehen am Pranger. Das FBI ermittelt.

 Jennifer Lawrence gehört zu den Opfern der jüngsten Hackerattacke.

Jennifer Lawrence gehört zu den Opfern der jüngsten Hackerattacke.

Foto: afp, FREDERIC J. BROWN

Einmal aufgetaucht sind sie nicht mehr einzufangen. Dutzende sehr intimer Nacktfotos von internationalen Topstars sind im Netz aufgetaucht, geleakt durch einen unbekannten Hacker und gestreut auf der Bild-Sharing-Webseite 4chan.

Unter den Betroffenen: Jennifer Lawrence, Kate Upton, Kirsten Dunst, Rihanna, Hayden Panettiere, Hope Solo oder Kim Kardashian. Viele reagierten aufgewühlt und zornig. Vorneweg Jennifer Lawrence, die sofort die Behörden alarmierte.

Ihre Bilder waren nicht für den öffentlichen Gebrauch bestimmt. Sie soll auf insgesamt 17 Aufnahmen zu sehen sein, unbekleidet in zerwühlten Bettlaken oder knieend auf einer Couch. "Das ist eine ungeheuerliche Verletzung der Privatsphäre", erklärte ihre Sprecherin Liz Mahoney. Sie droht damit, jeden strafrechtlich verfolgen zu lassen, der die gestohlenen Bilder im Internet poste.

Ganz ähnlich lautete der Kommentar der Anwälte von Busen-Model Kate Upton. "Dies ist offensichtlich eine verabscheuungswürdige Verletzung der Privatsphäre unserer Klientin", heißt es in einem Statement. Man sei entschlossen, jeden zur Verantwortung zu ziehen, der diese auf illegale Weise eingeholten Bilder verbreitet oder dupliziert.

Einige Medien hatten Berichte über die Affäre mit Links zu den entsprechenden Fotos versehen. Nach der Androhung rechtlicher Konsequenzen wurden die Links zu den Bildern inzwischen wieder gelöscht.

Die Fall bleibt mysteriös. Unter anderem müssen die Ermittler klären, wie die Bilder gekapert wurden. Tatsächlich über die iCloud von Apple, wie vielfach vermutet wurde oder aber mit Hilfe einer inzwischen geschlossenen Lücke in Apple's "Find my Phone"-App, die abhanden gekommene iPhones aufspürt. Fest steht bisher nur: Für Apple sind die Zweifel an der Sicherheit der iCloud eine Katastrophe.

Schauspielerin Kirsten Dunst reagierte am Montag bei Twitter mit einem sarkastischen "Danke, iCloud" auf die Veröffentlichung der Bilder.

Thank you iCloud

Es gab zunächst allerdings nach wie vor keine belastbaren Hinweise darauf, aus welchen Quellen und auf welchem Wege die Bilder entwendet wurden. Wie die Internetseite Gawker berichtete, gab es schon seit vergangener Woche Gerüchte über einen massiven Hackerangriff.

Experten wiesen darauf hin, dass die Aufnahmen aus verschiedenen Quellen stammen und schon über Jahre gesammelt worden sein könnten. Eine Schauspielerin schrieb bei Twitter, sie habe die nun veröffentlichten Bilder bereits vor einigen Jahren gelöscht.

Während die Echtheit einiger Fotos bestätigt wurde, wurden andere für Fälschungen erklärt. IT-Sicherheitsexperten schlossen auch nicht aus, dass ein Hacker die Bilder gesammelt haben könnte und seine Sammlung dann von anderen Angreifern geplündert worden sei.

"Wir nehmen die Privatsphäre unserer Nutzer sehr ernst", sagte Apple-Sprecherin Natalie Kerris am Montag der Website Re/code. Deshalb würden Berichte "aktiv" überpüft, wonach die Fotos durch einen Angriff auf die iCloud erbeutet wurden. FBI-Sprecherin Laura Eimiller sagte der "Los Angeles Times", ihre Behörde habe sich ebenfalls in den Fall eingeschaltet.

Wie Stars und andere bei Twitter auf den Fall reagierten, sehen Sie hier in unserer Auswahl an Tweets. Häufig gestellte Frage: Wieso laden Promis Nacktbilder in die iCloud hoch?

(DEU dpa AP)
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