Nach russischem Importverbot Jetzt essen Belgier und Niederländer Birnen gegen Putin

Brüssel · Polen hat es vorgemacht, nun ziehen auch andere Europäer nach: Sie protestieren mit köstlichen Bildern von Birnen in sozialen Netzwerken gegen das russische Importverbot. Und das scheint letztlich sogar den Landwirten vor Ort zu helfen.

So protestieren Belgier und Niederländer im Netz gegen Russlands Embargo
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Foto: Screenshot Twitter

Noch bevor Russlands Präsident Wladimir Putin zum Embargo-Rundumschlag gegen die USA und die EU ausholte, waren es die Polen, die bereits Handelsunterschränkungen unterlagen. Und die Regierung in Wraschau zeigte sich davon überzeugt, dass dies nur an der kritischen Haltung zu Moskaus Ukraine-Politik liege.

Entsprechend trotzig zeigten sich die Polen denn in den sozialen Netzwerken und starteten die Aktion Äpfel essen gegen Putin. Aufgerufen hatte dazu das polnische Wirtschaftsmagazin "Puls Biznesu". "Steht auf gegen Putin — esst Äpfel, trinkt Cidre!", appellierte der stellvertretende Chefredakteur Grzegorz Nawacki in einem Kommentar.

Seither posteten die Polen auf Twitter oder Facebook, auf denen sie Apfel essend zu sehen sind. Und mancher Europäer tat es ihnen aus Solidarität gleich. Seit Russland aber sein Importverbot für Agrar- und andere Produkte massiv ausgeweitet hat, bleibt die Aktion nicht allein auf Polen beschränkt. Inzwischen tun es ihnen auch die Niederländer und Belgier gleich.

Unter dem Hashtag #peervoorputin ("Birne für Putin") oder auch "peerfie" in Anlehnung an "Selfie" posten sie munter Bilder von leckeren Birnen, Birnenplantagen, Birnen essend oder auch Birnensäfte und -schnaps trinkend. Auch viele Mitarbeiter von Medien machen mit, sogar ein Tankstellenbetreiber ist dort mit einem Bild zu finden.

In Belgien jedenfalls scheint die Aktion gefruchtet zu haben. Wie örtliche Medien schreiben, hat sich in der Region Flandern der Verkauf von heimischen Birnen in den vergangenen Tagen verdoppelt. Und vielleicht ziehen ja bald auch noch andere Länder, die besonders von dem Embargo betroffen sind, nach.

(das)
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