Springer und Spiegel Kampf der Gratiskultur im Internet

Hannover (RPO). Die Verlage Springer und Spiegel sagen der Gratiskultur im Internet den Kampf an und setzen zunehmend auf Bezahlinhalte. Deutschlands größte Boulevardzeitung "Bild" will bei ihrer mobilen Variante künftig gegen Gebühren exklusive Regional-Nachrichten anbieten, wie Springer-Chef Mathias Döpfner am Mittwoch auf der Computermesse Cebit sagte.

Das interessierte Deutschland 2009 im Internet
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Auch die Apps genannten kleinen Software-Programme, mit denen Smartphone-Nutzer Inhalte von "Bild" und der Tageszeitung "Die Welt" herunterladen können, sind kostenpflichtig. Von den Apps hat Springer bislang rund 100.000 verkauft.

Springer kooperiert mit der Deutschen Telekom, deren Kunden die abgerufenen digitalen Inhalte mit ihrer Handy-Rechnung bezahlen können. Auch das Nachrichtenmagazin "Spiegel" arbeitet künftig beim Verkauf seiner elektronischen Ausgabe - die bereits zwei Tage vor dem eigentlichen Erscheinungsdatum zu haben ist - mit dem Telekom-Marktführer, wie Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron ankündigte.

"Werbung als reine Finanzierungsbasis für anspruchsvollen Journalismus funktioniert nicht", sagte Döpfner. "Wir haben bei mobilen Endgeräten schon eine Bezahl-Kultur", ergänzte er mit Blick auf den kostenpflichtigen Versand von Kurznachrichten wie SMS und MMS.

"Darauf müssen wir aufsetzen." Zu den konkreten Geschäftsaussichten äußerten sich die Unternehmen nicht. "Das ist nicht kurzfristig ein großes Geschäft, sondern es geht darum, die Mediennutzungsgewohnheiten zu verändern", sagte Döpfner. "Es kann eines Tages für Verlage der Kern des Geschäfts werden."

(RTR/felt)
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