Internetangebot der Kanzlerin Merkels "Zukunftsdialog" startet

Berlin · Die Kanzlerin goes Internet: Angela Merkel (CDU) will den Bürgern unmittelbaren Einfluss auf ihr Regierungshandeln geben.

 Die Bundeskanzlerin bietet mit dem "Zukunftsdialog" den Bürgern Mitsprachemöglichkeiten.

Die Bundeskanzlerin bietet mit dem "Zukunftsdialog" den Bürgern Mitsprachemöglichkeiten.

Foto: dapd, Philipp Guelland

Zu ihrem diese Woche im Internet startenden "Zukunftsdialog" mit Bürgern sagte die Kanzlerin der Zeitung "Bild am Sonntag": "Wir veranstalten kein Theorieseminar. Wir wollen die Ideen und Erfahrungen unserer Bürger konkret nutzen. Ich wünsche mir, dass die Bundesregierung am Ende dieses Prozesses handeln kann."

Die Kanzlerin schloss nicht aus, dass die Anregungen der Bürger auch zu Gesetzen führen. "Wir werden gute Ideen auch an die zuständigen Ministerien weiterleiten. Mir ist klar: Mit dieser Form des Zukunftsdialogs im Internet betreten wir Neuland. Und weder ich noch meine Mitarbeiter wissen hundertprozentig, wie es genau laufen wird und wie viele Menschen sich tatsächlich beteiligen werden", sagte Merkel.

Merkel nutzt Internet für Nachrichtenlage

Merkel selbst stillt ihre Wissbegierde gerne im Internet. "Wenn ich am Wochenende am Frühstückstisch über eine anstehende Reise nach Kanton in China nachdenke, kann ich im Internet nachschauen, welche Städte da in der Nähe sind und im Internet auch gleich alles über die Gegend nachlesen", sagte die Kanzlerin der "Bild am Sonntag". "Soweit ich Zeit habe, schaue ich mir Online-Ausgaben einiger Zeitungen und Magazine an." Dabei verfolge sie auch Aktienkurse und Zinssätze für Euro-Länder.

Die digitale Welt hat nach Merkels Einschätzung aber auch Schattenseiten. "Wenn wir alles in Sekunden irgendwo digital abrufen können, besteht die Gefahr, dass wir immer weniger davon dauerhaft im Kopf behalten, weil uns die schiere Informationsmenge überfordert", sagte sie. Zu ihren Aktivitäten in sozialen Netzwerken sagte Merkel: "Ich habe ein Facebook-Profil als CDU-Vorsitzende und da auch viele Freunde." Diese Seite selbst zu pflegen, sei ihr aber "zeitlich nicht möglich".

(APD/AFP)
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