Microsoft Office für Smartphone und Tablet kostenlos

Redmond · Microsoft macht die Kehrtwende. Erst sperrte sich Microsoft lange dagegen, seine Office-Büroprogramme überhaupt auf Smartphones und Tablets der Konkurrenz verfügbar zu machen. Jetzt kann man die Apps als Privatuser sogar gratis nutzen. Kein Wunder: Die Konkurrenz hat mächtige Gegenangebote.

 Microsoft lässt seine Office-Büroprogramme auf Smartphones und Tablets künftig von privaten Anwendern kostenlos nutzen.

Microsoft lässt seine Office-Büroprogramme auf Smartphones und Tablets künftig von privaten Anwendern kostenlos nutzen.

Foto: Screenshot

Word-Dateien, Excel-Tabellen und weitere Office-Dokumente können von Nutzern jetzt gratis erstellt und bearbeitet werden. Microsoft lässt seine Office-Büroprogramme auf Smartphones und Tablets künftig von privaten Anwendern kostenlos nutzen und setzt sich damit gegen neue Konkurrenten zur Wehr.

Bisher konnte man die Mobil-Apps für Software wie die Textbearbeitung Word zwar auch kostenlos herunterladen, für die effiziente Nutzung war aber ein Abo für rund zehn Euro im Monat notwendig.

Einige Funktionen bleiben zahlenden Kunden vorbehalten, etwa bei der vertieften Bearbeitung oder Zusammenarbeit mit anderen Nutzern. Zudem gibt es zum Office-365-Abo seit kurzem unbegrenzten Speicherplatz auf Microsofts Cloud-Servern dazu. Gewerbliche Nutzer müssen laut den Lizenzbedingungen auch auf die Bezahl-Version ausweichen.

Microsoft springt mit Office spät auf den mobilen Zug auf

Microsoft hatte lange gezögert, seine Office-Programme für Konkurrenz-Plattformen wie Apples iPhones und iPads oder Geräte mit Googles Mobil-System Android verfügbar zu machen. Sie sollten stattdessen den Verkauf Microsofts eigener Geräte ankurbeln, deren Marktanteile nach wie vor gering sind.

In dieser Zeit rückten mobile Geräte jedoch immer weiter in den Arbeitsalltag der Unternehmen vor. Diese Office-Lücke hatten in den vergangenen Jahren andere Software-Anbieter ausgefüllt, die zuletzt Microsofts Rolle im Büro immer mutiger angriffen.

Auch Blackberry will von Büroarbeit profitieren

So stellte die Firma Quip vor wenigen Wochen ein Tabellen-Programm vor, dass speziell auf die Arbeit mit Smartphones und Tablets angepasst ist. Außerdem steht bei Quip - wie auch bei anderen neuen Konzepten etwa von Google - die Kooperation der Nutzer im Mittelpunkt. Microsoft habe anderen Anbieter mit der jahrelangen Zurückhaltung die Tür geöffnet, sagte Quip-Gründer Bret Taylor, der zuvor Technik-Chef bei Facebook war.

Auch der seit Jahren schwächelnde Smartphone-Pionier Blackberry versucht, vom Interesse an mobiler Büroarbeit zu profitieren. Sein neues Modell Passport hat neben einer klassischen Tastatur einen großen quadratischen Bildschirm für die Anzeige von Dokumenten.

Microsoft betont, dass die Office-Apps nach dem Start im Frühjahr auf großes Interesse gestoßen seien. So seien etwa die Versionen für das iPad-Tablet mehr als 40 Millionen Mal heruntergeladen worden.

(dpa)
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