Web-Trend auf Instagram Quokka-Selfies: Hype um das fröhlichste Tier der Welt

Düsseldorf · Quokkas scheinen den Katzen für einen Augenblick den Rang des beliebtesten Tieres im Netz entrissen zu haben. Seit Tagen kursieren Selfies im Netz, auf denen sich Touristen mit niedlichen Kurzschwanzkängurus ablichten.

Quokka: Kurzschwanzkängurus verzaubern das Internet
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Foto: Twitter/LynnCSchreiber

Quokkas grinsen immer freundlich in die Kamera — eine einmalige Gelegenheit für die Generation der Digital Natives. Inzwischen kursieren in sozialen Netzwerken wie Instagram oder Twitter zahlreiche sogenannte "Quelfies", zu finden unter dem Hashtag #QuokkaSelfie. Die seltene Beuteltierart wird oft als das "fröhlichste Tier der Welt" bezeichnet. Tatsächlich scheinen sie stets ein breites Grinsen zu zeigen.

Wer oder was die Selfie-Welle ausgelöst hat, weiß keiner so genau. In Australien, wo die putzigen Beuteltiere mit dem stets zufriedenen Gesichtsausdruck leben, sind sie inzwischen der letzte Schrei. Als Fotomodell bieten sich Quokkas geradezu ideal an, da sie überhaupt nicht scheu sind und sich nah an den Menschen herantrauen. Darum ist es ganz leicht, eines der beliebten Bilder zu ergattern.

Quokkas haben den wissenschaftlichen Namen Setonix brachyurus. Sie leben nur im äußersten Südwesten Australiens, vor allem auf Rottnest Island ("Rattennest-Insel"), die seinen Namen wegen der Tiere erhalten hat, die zunächst für große Ratten gehalten wurden.

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Eigentlich sind die Quokkas eher nachtaktive Tiere. Doch seit immer mehr Touristen die Insel aufsuchen, um die niedlichen Beuteltiere zu sehen, werden sie auch am Tag öfter gesichtet. Bei den Menschen gibt es immer genügend Futter, sodass sie es sich getrost sparen können, selbst nach Gräsern, Blättern und Trieben zu suchen. Während einige sich über niedliche Fotos freuen, sehen andere diese Entwicklung eher als Nachteil für die seltenen Quokkas. Denn die Insel ist einer der letzten Orte, wo Quokkas noch einigermaßen ungestört leben können.

Dabei sind Quokkas alles andere als angenehme Zeitgenossen. Sie können kraten, beißen und boxen — und tun es auch, wenn sie schlecht gelaunt sind. Zudem haben Quokkas eine Eigenart, die nicht so ganz zum Bild des niedlichen Tierchens passen will: Forscher haben herausgefunden, dass nur jedes zweite Baby lange überlebt.

Das liege offenbar daran, dass Quokka-Mütter bei Gefahr ihren Nachwuchs aus dem Beutel werfen. Die Babys geben dann ein schnarrendes Geräusch von sich, das potenzielle Feinde anlockt, und die Quokka-Mutter sucht schnell das Weite. Für Beuteltiere ist dies jedoch kein ungewohntes Verhalten. Wer übrigens auf die Idee kommt, eines der niedlichen Kurzschwanzkängurus von Rottnest Island zu entführen, muss mit einer Strafe von rund 220 Euro rechnen.

(cc)
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