Sicherheit im Internet In zehn Minuten ist das Passwort geknackt

Düsseldorf · Für Hacker ist es ein Kinderspiel, ein unsicheres Passwort herauszubekommen – umso wichtiger ist es, dass sich Internet-Nutzer richtig vor Online-Betrügern schützen: Vier Maßnahmen, die ganz leicht für mehr Sicherheit sorgen.

Der kleine Passwort-Knigge
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Für Hacker ist es ein Kinderspiel, ein unsicheres Passwort herauszubekommen — umso wichtiger ist es, dass sich Internet-Nutzer richtig vor Online-Betrügern schützen: Vier Maßnahmen, die ganz leicht für mehr Sicherheit sorgen.

Einkaufen, Videos gucken, Geld überweisen, Nachrichten schreiben — das Internet ist inzwischen zum natürlichen Lebensraum geworden, in dem sich die Menschen oft sorglos bewegen. Dennoch ist Vorsicht angesagt: Im Netz tümmeln sich viele Betrüger.

1. Sicheres Passwort Hacker brauchen nur zehn Minuten, um ein Passwort aus sechs Kleinbuchstaben zu lösen. Verwendet man Groß- und Kleinbuchstaben und insgesamt acht Zeichen, verlängert sich die Dauer bereits auf acht Jahre. Dies hat die kanadische Firma i-Sight errechnet. Experten raten daher zu einem Passwort, das aus einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen (Fragezeichen, Komma, etc.) besteht. Um sich dieses leichter zu merken, kann man beispielsweise einen Satz bilden und diesen anschließend in Zeichen umwandeln. Beispiel: Mein Vater wird am 30. April 90 Jahre alt. Das Passwort würde dann "MVwa30.A90Ja." lauten. Auch sichere Passwörter sollten nicht mehrmals verwendet und regelmäßig gewechselt werden. Manche Browser bieten Erweiterungen an, die Nutzer automatisch an den Passwort-Wechsel erinnern - zum Beispiel "Passwort Warnung" in Googles Browser Chrome.

2. Vorsicht vor Spam Obwohl die Menschen einen immer größeren Teil ihrer Kommunikation über Dienste wie WhatsApp abwickeln, bleibt das Interesse von Internet-Betrügern an der E-Mail groß. Das Spam-Volumen hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Die "Welt" berichtet, dass allein bei den beiden deutschen Mail-Anbietern GMX und Web.de im vergangenen Jahr 100 Millionen Spam-Mails pro Tag herausgefiltert wurden. 2014 waren es nur 50 Millionen. Ein Grund seien die verbesserten Spam-Filter der Mail-Anbieter, die Betrüger dazu zwängen, immer mehr Betrugsnachrichten zu verschicken - in der Hoffnung, dass dadurch eine ähnlich hohe Zahl wie zuvor "durchrutscht". Gleichzeitig würden die Mails immer professioneller. Die Empfänger werden zum Beispiel persönlich angesprochen, die Themen sind aktueller.

Verbraucherschützer raten Nutzern, den Absender von Nachrichten zu prüfen - und nur bei bekannten Mail-Adressen die Nachricht zu öffnen. Außerdem sollte man bei unbekannten Absendern auf keinen Fall Links anklicken, mit denen etwa suggeriert wird, künftige Nachrichten abbestellen zu können.

3. Das Smartphone schützen Viele Menschen verwahren inzwischen einen Großteil ihres Privatlebens auf dem Smartphone: Adressen, E-Mails, Fotos - teilweise wird mit dem Smartphone sogar bereits bezahlt. Umso wichtiger ist es, dieses zu schützen. In den Sicherheitseinstellungen lassen sich dazu beispielsweise Muster erstellen, mit denen sich der Start-Bildschirm des Geräts entsperren lässt. Andere Geräte wie das iPhone von Apple lassen sich mit einem Pin sichern. Auch dieser sollte regelmäßig gewechselt werden.

4. Online-Banking Von der Liste auf Papier bis hin zum Chipkarten-Lesegerät - die Banken haben sich etliche Verfahren einfallen lassen, um die Überweisung von Geld per Internet sicher zu machen. Dies gelingt laut der Zeitung "Finanztest" auch - allerdings in Abstufungen. Die gedruckte Tan-Liste, bei der per Zufallsprinzip eine Zahl ausgewählt und beim Überweisungsvorgang eingegeben werden muss, bietet aus Sicht der Verbraucherschützer nur eine niedrige Sicherheit. Besser seien mTan- oder Push-Tan-Verfahren, bei denen die Tan-Nummer entweder per SMS auf das Handy geschickt oder in einer separaten App erzeugt wird.

Höchste Sicherheit bieten das ChipTan- und das Photo-Tan-Verfahren. Bei ersterem muss das Lesegerät vor ein Schwarz-Weiß-Bild mit blinkenden Balken gehalten werden, um eine Tan zu erzeugen. Auch für das PhotoTan-Verfahren benötigt man ein spezielles Lesegerät von der Bank bzw. eine entsprechende App für das Smartphone (bei letzterer verringert sich laut "Finanztest" allerdings die Sicherheit etwas). Beim Photo-Tan-Verfahren wird aus den Überweisungsdaten eine farbige Grafik erzeugt, die mit dem Lesegerät gescannt werden muss. Das Lesegerät entschlüsselt die Bilddaten und erzeugt eine Tan.

(frin)
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