Nach Hackerangriff auf Playstation Network Sony setzt Neustart des Netzwerks aus

Tokio (RPO). Der japanische Elektronikkonzerns Sony hat das Wiederhochfahren seiner Onlinenetzwerke nach dem massiven Datendiebstahl ausgesetzt. Es sei eine neue Sicherheitslücke entdeckt worden, teilte ein Konzernsprecher am Mittwoch (Ortszeit) mit.

Betroffen ist ausgerechnet die Funktion zum Setzen eines neuen Passwortes - dies müssen die Nutzer unbedingt machen, um ihre Daten künftig zu schützen. Betroffen sind dem Sprecher zufolge das Playstation Network und der Musikdienst Qriocity.

Sony zufolge nutzten keine Hacker die nun entdeckte Sicherheitslücke aus. Berichten zufolge hätte die Lücke Angreifern erlaubt, das Passwort zu ändern, wenn sie die mit einem Nutzerkonto verknüpfte E-Mail-Adresse und das Geburtsdatum kennen.

Wer sein Passwort noch nicht zurückgesetzt hat, sollte das laut Sony nun in der Playstation selber tun - dort sei dies weiterhin möglich. Das Ändern des Passworts über die Internetseite stehe erst demnächst wieder zur Verfügung.

Sony hatte am 26. April bekanntgegeben, dass Hacker das Playstation-Netzwerk und Qriocity geknackt und sensible Daten gestohlen hätten. Später gab der Konzern bekannt, dass auch Daten aus seinem Onlinespiele-Netzwerk Sony Online Entertainment (SOE) gestohlen wurden.

Die Zahl der Betroffenen gab Sony mit insgesamt rund 100 Millionen Kunden an. Die Cyberangriffe ereigneten sich bereits zwischen dem 16. und 19. April. Die verspätete Reaktion des Unternehmens stieß weltweit auf Kritik. Die betroffenen Netzwerke waren über Wochen offline.

Neue Sicherheitslücke versetzt Online-Community in Aufruhr

Eigentlich sollten für Sony nun bessere Zeiten anbrechen nach dem Hackerangriff auf die Plattform Playstation Network. Der Konzern ist gerade dabei, sein Netzwerk neu durchzustarten.

Sony hatte für die von dem Hackerangriff betroffenen Kunden eine eigene Webseite eingerichtet, auf der sie ihr Passwort für das Playstation-Netzwerk ändern sollten. Wie Webseiten wie chip.de oer heise online berichten, soll es dort erneut zu einer Sicherheitslücke gekommen sein.

Demnach hatte die amerikanische Internetseite Nyleveia.com das Unternehmen darauf aufmerksam gemacht, dass ein Angreifer über diese Seite das Passwort des geschädigten Nutzers ändern könne. Er bräuchte dafür nur dessen Geburtstdatum und die E-Mail-Adresse - also Daten, die bei dem großen Hackerangriff entwendet wurden. Dadurch könne sich ein Angreifer erneut Zugang zu den Daten der Playstation-Kunden verschaffen.

Wie der österreichische Sender ORF berichtet, ist laut Sony eine Änderung des Passwortes über eine PSP oder eine PS3, die schon zuvor in dem Netzwerk registriert waren, aber weiter gefahrenlos möglich. Demnach erklärte das Unternehmen, dass es sich bei dem neuen Problem um einen Fehler in der Programmierung der Webseite handele und nicht um einen neuen Dateneinbruch. Der Fehler sei bereits beseitigt worden.

Laut heise online bekommt ein Nutzer eine E-Mail, wenn ein Angreifer sein Passwort geändert habe, in der er über die Rücksendung und Änderung des Passwortes informiert wird. Laut dieser E-Mail sollten sich die Kunden mit Sony in Verbindung setzen, wenn sie das Passwort nicht selbst geändert hätten. Nach dem Bericht hätte Sony die Seite zwischenzeitlich vom Netz genommen.

(afp/das)
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