WLAN auf Reisen Wo bitte geht's hier zum Hotspot?

Berlin · Wer unterwegs auf dem Smartphone das Internet nutzt, hat unter Umständen schnell sein Datenvolumen verbraucht. Abhilfe schaffen WLAN-Hotspots. Doch wo befindet sich der nächste Internetzugang? Wir zeigen, welche Apps und Verzeichnisse bei der Suche helfen.

Mobile Hotspots - surfen wie daheim
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Mobile Hotspots - surfen wie daheim

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Foto: dpa, av

Wer unterwegs ein WLAN-Netzwerk sucht, kann in Cafés, Restaurants, oder Hotels nachfragen, rät Falko Hansen vom Onlineportal "Teltarif.de". Christian Heise von der Initiative Freifunk ergänzt: "Eigentlich jeder Bahnhof in Deutschland hat einen kommerziellen Hotspot." Manche Städte, darunter Berlin, bieten Übersichtskarten mit Hotspots, sagt Heise. Weitere Infos gibt es etwa bei www.hotspot-locations.de oder www.freie-hotspots.de.

"Solche Verzeichnisse sind aber in der Regel nicht so gut gepflegt und nicht immer auf dem aktuellsten Stand", bemängelt Hansen. Eine weitere Alternative ist der Freifunk. Etwa 27.000 Zugänge bietet die Initiative nach eigenen Angaben in Deutschland und Teilen Österreichs kostenlos an. Eine Übersicht gibt es unter www.freifunk-karte.de.

Die Telekom und Vodafone sind die größten Anbieter kommerzieller Hotspots: Beide werben mit mehr als einer Million WLAN-Zugangspunkten in Deutschland. Davon betreiben sie nur einen kleinen Teil selbst, die meisten Hotspots werden von den Telekom- und Vodafone-Kunden über deren WLAN-Router zur Verfügung gestellt. Vodafone erlaubt pro Tag 30 Minuten kostenloses Surfen, bezahlte Zugänge kosten zwischen 5 und 20 Euro monatlich. Bei der Telekom gibt es für Vertragkunden eine Hotspot-Option - alle anderen zahlen zwischen 5 und 30 Euro.

In vielen ICE-Zügen gibt es inzwischen Telekom-Hotspots. In der 1. Klasse ist die Nutzung kostenlos. In der 2. Klasse solcher Züge kann bereits ein Infotainment-Portal gratis genutzt werden, aufs ganze Internet sollen Reisende dort noch im Laufe des Jahres 2016 kostenlos zugreifen können.

Aber: "Selbst auf wichtigen Transitstrecken wie Hamburg - Berlin gibt es oft Verbindungsabbrüche oder die Verbindung ist sehr langsam", bemängelt Heise. In der S-Bahn gibt es in der Regel kein WLAN. Immerhin: In der Region Stuttgart erprobt die Bahn derzeit in zwei S-Bahnen das drahtlose Internet für die Fahrgäste.

Wer sich in ein offenes WLAN-Netzwerk einloggt, sollte vorsichtig sein: "Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Daten frei in der Luft herumfliegen", warnt Heise. Theoretisch kann jeder den Datenverkehr abgreifen und an sensible Daten gelangen. Daher sollte man das Internet nur für unbedenkliche Abfragen nutzen, rät Falko Hansen.

Wenn man jedoch sensible Dinge wie Onlinebanking erledigen muss, sollte man darauf achten, dass die Seite per SSL-Verschlüsselung übertragen wird. "Das ist meist erkennbar an einem kleinen Schloss in der Adresszeile des Browsers", sagt Hansen. Wer sicher gehen will, der setzt "https://" vor die Internet-Adresse, etwa beim Mail-Anbieter. Datendiebe können den Datenstrom dann zwar trotzdem abgreifen, haben davon allerdings nicht viel: "Angreifer sehen dann nur verschlüsselten Datensalat."

Wer öfter offene WLAN-Netzwerke nutzt, sollte über eine VPN-Verbindung (Virtual Private Network) nachdenken, empfiehlt Heise. Damit können Nutzer eine Art Tunnel einrichten, durch den die Daten geleitet werden, erklärt der Netz-Experte. "Damit wird der Weg der Daten verschlüsselt."

Fürs Smartphone gibt es Apps, die beim Aufspüren von WLAN-Netzwerken helfen. Falko Hansen empfiehlt WiFi Finder und WiFi Map (beide für Android und iOS). Die Apps enthalten ein Verzeichnis diverser Hotspots in mehreren Ländern. Der WiFi-Finder zeigt offene und kostenpflichtige Netzwerke in der Nähe und gibt Auskunft über die Signalstärke. WiFi Map ist zudem mit Passwörtern diverser WLAN-Netzwerke ausgestattet. Die Einträge sind aber teils veraltet.

(hebu/dpa)
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