Im Konkurrenzkampf mit Apple Google verbessert Kartendienst Maps

San Francisco · Google hat seinen Kartendienst Maps für Mobilgeräte mit dem Betriebssystem Android jetzt in einer neuen Version vorgestellt. Zu den Neuerungen, die seit der vergangenen Woche zur Verfügung stehen, gehören Informationen über den öffentlichen Nahverkehr in fast 500 Städten auf der Welt.

Mit Google Maps das Weltkulturerbe besuchen
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Für mehr als eine Million Haltestellen wurden jetzt die Fahrpläne integriert, das sind 50 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, wie Google erklärte. Für einige Bahnhöfe gibt es auch Stationspläne, damit man sich dort nicht verläuft.

In Deutschland ist es aber noch nicht so weit. Für Berlin, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln und München gibt es jetzt immerhin Hinweise auf die nächste Bushaltestelle oder Bahnstation. Abfahrtszeiten oder eine Verknüpfung zu Fahrplänen wurden für Deutschland noch nicht integriert. Da ist man weiter auf spezielle Apps angewiesen.

Dass Google die Neuerungen zuerst nur für Android-Geräte vorgestellt hat, geschah nicht ohne Grund. Das Unternehmen bereitet sich auf die nächste Runde in der Auseinandersetzung mit Apple vor.

Der Hersteller von iPhone und iPad ist offenbar dabei, Google Maps als Kartendienst aus seinen Geräten zu verbannen. Wenn im Herbst - vielleicht sogar schon im kommenden Monat - die nächste Version des Betriebssystems für iPhone und iPad vorgestellt wird, dann wird wohl ein eigener Kartendienst dazu gehören.

Apple will Googles Kartendienst ablösen

Für Google wäre das ein harter Schlag. Denn ohne das Wissen, wo der Nutzer gerade ist, gehen wichtige Möglichkeiten für Werbeeinnahmen verloren. Und es ist ein weiterer Rückschritt in den früher engen Beziehungen zwischen Google und Apple.

Sie verschlechterten sich stetig, seit Google 2008 sein Betriebssystem Android für Mobilgeräte vorstellte. Es ist inzwischen zum meistgenutzten System auf Smartphones geworden und hat Apples iPhones überflügelt.

Der verstorbene, frühere Apple-Chef Steve Jobs betrachtete Android als Verrat und drohte mit Vergeltung. Vor Gericht ging Apple aber nicht direkt gegen Google vor, sondern führt dort inzwischen einen Stellvertreterkrieg gegen Samsung, einen der größten Hersteller von Android-Geräten.

Mit der Verbesserung des Kartendienstes will Google einen Schritt vor Apple bleiben. Der öffentliche Nahverkehr sei in vielen Großstädten wichtiger als das Auto, erklärte Google-Manager Brian McClendon.

Besonders groß sei die Nachfrage nach derartigen Informationen in Japan, London, Sydney und New York. "Ich bin zuversichtlich, dass das die besten Nahverkehrskarten sind, die es gibt", sagte McClendon. "Das ist nicht etwas, was man auf der Straße kaufen kann."

(APD)
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