iOS 8 und Mac OS Yosemite vorgestellt Apple will das Haus per iPhone steuern

San Francisco · In San Francisco stellte der Konzern ein System vor, um von unterwegs die Heizung oder die Sicherheitsanlage zu kontrollieren. Daten zwischen Apple-Geräten sollen besser ausgetauscht werden - aber ein neuer Produkthit fehlt.

Apple-Neuerungen: Tim Cook präsentiert "Yosemite" und iOS 8
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Apple lässt seine Anhänger weiterhin mit der Vorstellung eines neuen iPhone warten - dies war eine der Botschaften auf der gestern abend deutscher Zeit gestarteten Entwicklerkonferenz des Konzerns in San Francisco. Gleichzeitig entwickelt Apple die Software von iPhone, iPad und der Mac-Computer so geschickt weiter, dass völlig neue Märkte erobert werden. Dies war die zweite Botschaft.

Als Schnittstelle für die Steuerung der kompletten Hauselektronik stellte der Vorstand die Software "Homekit" vor. Sie soll erlauben, dass vom iphone oder iPad aus von unterwegs aus alle Geräte zu Hause gesteuert oder überwacht werden können. Damit das System ein Erfolg wird, hat Apple sich mit einer Reihe an Elektro- und Elektronikkonzernen verbündet - dabei will Apple garantieren, dass Hacker das System nicht knacken können, um beispielsweise Überwachungskameras zu manipulieren.

Als Zukunftgeschäft will Apple auch stärker in das Gesundheitsgeschäft einsteigen. Mit "Health Kit" können die Nutzer des iPhone oder iPad ihren Herzschlag und andere Gesundheitsdaten analysieren. Die Nutzer können sich ihren Ernährungsplan vorschlagen lassen.

Viele US-Kliniken wollen mitarbeiten, um ihre Patienten über Apple-Geräte zu betreuen - eine Umsetzung solcher Projekte in Deutschland wird aber wahrscheinlich schwierig.

Vorstandschef Tim Cook stellte auch das neue Betriebssystem iOS 8 für iPhone und iPad vor.

Auf Kurznachrichten und Infos kann der Nutzer sofort reagieren. Mails lassen sich mit einem Fingerwischer löschen oder in ihrer Priorität einordnen. Beim Schreiben auf der Bildschirmtastatur werden direkt passende Wörter vorgeschlagen als Fortführung des Textes - was wahrscheinlich in Deutsch schlechter funktionieren wird als in Englisch.

Das Gerät merkt sich dafür die persönlichen Interessen des Nutzers, doch das Management betont, solche Daten würden nicht auf die zentralen Apple-Rechner kopiert - mit höherem Datenschutz versucht man sich von Google zu distanzieren.

Fotos von iPhone oder iPad sollen viel stärker in der iCloud von Apple abgespeichert werden - knapp vier Dollar im Monat kostet dabei die Ablage der schon sehr beachtlichen Datenmenge von 200 Gigabyte. Gemessen daran, dass Apple bisher für mehr Speicherplatz auf den Geräten extrem viel Geld nimmt, ist das fast schon günstig.

Zusätzlich präsentierte Cook das veränderte Betriebssystem Yosemite für Mac-Computer und Mac-Books, um die Vorherrschaft der Microsoft-Computer weiter zu schwächen. Der Verkauf der Apple-Geräte soll weiter steigen, weil sie mit iPhone und iPad immer stärker ein einheitliches System bilden.

Auf den Mac-Computern können so auch die im Internet gespeicherten Inhalte von iPhone und iPad aufgerufen werden, per Funktechnik Air-Drop können Dokumente oder sogar Anrufe von einem Gerät auf das andere übertragen werden. Extrem große Mails mit Anhängen von bis zu fünf Gigabyte lassen sich im Internet zwischenspeichern, um das Eingangsfach nicht zu verstopfen. Und wer einen Inhalt sucht, bekommt direkt von Apple dazu passende Inhalte vorgeschlagen - ein weiterer Schritt, um die Bedeutung von Google als Suchmaschine zu senken.

(RP)
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