"Transformers"-Regisseur blamiert sich bei CES "Ich glaube, Live-Shows sind nicht mein Ding"

Düsseldorf · Warum sollte man Angst vor Live-Auftritten haben? Ganz einfach: Weil einiges schiefgehen kann. Das musste der weltweit bekannte Hollywood-Regisseur Michael Bay jetzt am eigenen Leib erfahren.

Michael Bay blamiert sich bei Technikmesse
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Undeutliches Stammeln, schwitzige Hände, zu nervös, um einen klaren Gedanken zu fassen: Das sind die Horrorszenarien bei einem Auftritt vor großem Publikum. "Mach dich nicht verrückt" oder "Das wird schon" sind übliche Phrasen, die den nervösen Adressaten nur bedingt beruhigen können.

Die Aufregung legt sich aber erfahrungsgemäß nach wenigen Sekunden auf der Bühne, mit ein wenig Selbstvertrauen entpuppt sich die schier unmögliche Aufgabe als wahres Kinderspiel. Aber was tun, wenn von Anfang an fast alles schiefgeht? Flüchten? Das scheint zumindest eine mögliche Option zu sein.

Nach der Begrüßung sofort die erste Antwort

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Auch erfolgreiche Geschäftsleute aus dem Showbusiness sind vor solchen Fauxpas nicht geschützt. Das zeigte nun eindrucksvoll Michael Bay. Der US-Amerikaner gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Regisseuren in Hollywood. Er realisierte Werke wie die "Bad Boys" und "Transformers"—Reihe, auch "Pearl Harbour" oder "The Rock" sind in seiner Vita zu finden. Außerdem arbeitete er mit den Superstars Scarlett Johansson, Will Smith, Ben Affleck, Megan Fox oder Sean Connery.

Die Präsentation eines Samsung-Fernsehers auf der Technik-Messe CES in Las Vegas vor rund 1000 Pressevertretern und anderen Schaulustigen trieb ihn aber dennoch zur Verzweiflung. Der Auftritt begann vielversprechend: Mit pompöser Musik wurde der 48-Jährige auf die Bühne begleitet, nach einem lockeren Einstieg ("Wie geht es allen heute?") ging aber praktisch alles schief.

Denn anstatt auf eine Frage des Moderators, Samsungs Nordamerika-Manager Tim Baxter, zu warten, antwortete Bay kurzerhand auf die nicht-existierende Frage. Seinen Fehler bemerkte er recht schnell, stoppte abrupt und ließ seinen Gegenüber zu Wort kommen.

"Es tut mir leid"

Ab da an hatte sich das Kinderspiel aber bereits wieder zu einer unmöglichen Aufgabe entwickelt, der Regisseur hatte komplett seinen Faden verloren — und zu allem Überfluss wurde sein Text vom Teleprompter nicht mehr angezeigt. Und so konnten die anwesenden Zuschauer vor Ort und nun alle Interessierten, die einen Internetzugang besitzen, vierzig Sekunden klassisches Fremdschämen miterleben.

Bay begann immer wieder mit bruchstückhaften Antworten, ein klarer Satz schien ihm nicht mehr aus dem Mund kommen zu wollen. Irgendwann wurde es auch ihm zu bunt und er erklärte verzweifelt: "Der Teleprompter ist aus, aber ich werde einfach improvisieren".

Tat er aber nicht und machte etwas, was als empathischer Beobachter letztlich nachzuvollziehen war: Er quittierte kurzerhand seinen Auftritt und flüchtete von der Bühne. "Entschuldigung, entschuldigen Sie bitte", murmelte er während seines Abgangs noch.

Willkommenes Opfer für Twitter und Co.

Die staunenden Zuschauer vermuteten zunächst einen Scherz hinter dem bizarren Auftritt, letztlich mussten aber auch sie einsehen, dass vermutlich nichts geschauspielert wurde.

Bay kommentierte wenig später seinen Auftritt auf seiner Internetseite: "Wow! Ich habe mich gerade bei der CES blamiert." Ein wenig Humor konnte er aber schon wieder für das Debakel aufbringen, "Ich glaube, Live-Shows sind nicht mein Ding", erklärte der Regisseur.

Häme ließ natürlich nicht lange auf sich warten, besonders auf Twitter war das Thema nahezu allgegenwärtig. Selbst Hollywood-Kollegen machten mit. "Es scheint, als wenn Michael Bay wirklich gut im Improvisieren ist", schrieb unter anderem Seth Rogen.

Michael Bay seems like he'd be really good at improv.

Ob Samsung die ganze Aktion mit so viel Humor aufnehmen wird, ist nicht bekannt. Bay habe sich jedoch nach dem Auftritt in einem Telefonat mit Samsung-Chef Baxter bereits entschuldigt, erklärte das Management.

(cfk)
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