Gewinnmarge von 76 Prozent für Business-Software Microsofts Dukatenscheißer

Wiesbaden/New York (rpo). Gewinnmargen fallen in der Wirtschaft häufig dürftig aus. Supermärkte müssen mit nur einem Prozent über die Runden kommen. In anderen Branchen sieht es nicht ganz so dürftig aus. Bei zehn oder 15 Prozent ist aber meist das Ende der Fahnenstange erreicht. Schaut man auf die Gewinne, die Microsoft mit seinem Office-Paket einfährt, dürfte so manch ein Manager feuchte Augen bekommen.

Mit einer Werbekampagne von 150 Millionen Dollar und dem Versprechen einer höheren Produktivität im Büro hat Microsoft sein neues Office-Paket eingeführt. Auf Veranstaltungen in Wiesbaden und New York stellte der Software-Marktführer vor allem den Nutzen für Unternehmen heraus.

Bei Office 2003 gehe es nicht mehr um neue Features, sondern um eine andere Art der Zusammenarbeit beim Umgang mit Dokumenten, erklärte der deutsche Microsoft-Geschäftsführer Jürgen Gallmann im Wiesbadener Kurhaus. "Das Microsoft Office System bietet große Chancen für Unternehmen, ihre Produktivität zu erhöhen", erklärte Gallmann.

Zurückhaltung von Unternehmen

Und in New York sagte Microsoft-Präsident Bill Gates der Nachrichtenagentur AP: "Vom Mobiltelefon abgesehen ist die Software der einzige Faktor, der die Beschäftigten effizienter arbeiten lässt." Mit dieser Akzentsetzung reagiert Microsoft auch auf eine verbreitete Zurückhaltung von Unternehmen, in wirtschaftlich schlechten Zeiten in ein Office-Update zu investieren.

"Sie können sich nicht richtig vorstellen, warum eine verbesserte Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit so viel besser sein soll als das, was sie jetzt schon machen", sagte Ted Schadler vom Marktforschungsinstitut Forrester Research.

9,2 Milliarden Dollar Umsatz - sieben Milliarden Gewinn

Zudem erfordert ein Teil der neuen Möglichkeiten von Office 2003 für die Zusammenarbeit im Unternehmen auch neue Server-Programme von Microsoft wie den SharePoint Portal Server - und hierfür ist der Preis um ein Vielfaches höher als der für Office 2003.

Für Microsoft ist die Business-Software ein gutes Geschäft: In dem Ende Juni abgeschlossenen Finanzjahr 2003 erreichten die hier erwirtschafteten Umsätze 9,2 Milliarden Dollar bei einem operativen Gewinn von 7 Milliarden Dollar. Die sich daraus ergebende operative Gewinnmarge von 76 Prozent ist nach Windows die zweithöchste der Microsoft-Geschäftsbereiche.

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