Internet-Betrug "Phishing": Steigende Gefahr durch Passwort-Klau

Berlin (rpo). Hört sich niedlich an, ist aber eine der großen Gefahren des online-banking: "phishing". Der aus den Begriffen "password" und "fishing" zusammengesetzte Begriff beschreibt den systematischen Klau und Missbrauch von Passwörtern im Internet. Nach Angaben der Landeskriminalämter haben die online-Verbrechen trotz Warnungen um 50 Prozent zugenommen. Höchste Zeit für unsere schützenden Tipps.

 Sogenannte Keylogger sorgen im Internet für wachsende Gefahr.

Sogenannte Keylogger sorgen im Internet für wachsende Gefahr.

Foto: ddp, ddp

Vor allem in Berlin sind die Betrüger zugange, auch in Bayern klagen viele Phishing-Opfer über die Plünderung ihrer Konten, die im Durchschnitt 4.000 Euro beträgt. Voraussetzung ist, dass die Online-Diebe Kontoverbindung und Geheimnummern kennen. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, obskure Mails sofort zulöschen, ohne sie zu öffnen. Hinweis der Geldinstitute: Niemals Fragen nach Kontodaten beantworten, Banken fragen diese Angaben niemals per Mail ab. Wer eine E-mail erhält, in der er gebeten wird, Bankdaten preiszugeben, weil diese zum Beispiel "verlegt" wurden, sollte die Mail schleunigst löschen und in die virtuelle Tonne werfen. Gefälschte Links sorgen in der regel dafür, dass der Nutzer auf eine Betrüger-Site gelockt wird und hier geheime Bankdaten veröffentlicht. Auch die TAN-Nummer wird dort angefragt. Grund für das erneute Abfragen von persönlichen Daten sind häufig vermeintliche "Aktualisierungen" oder "Sicherheits-Tests" der Seite.

Besonders betroffen sind Kunden der Deutschen Bank und von Sparkassen, die "Phisher" fälschen Logo und Seitenaufbau nahezu perfekt. Aber auch Nutzer von Internet-Warenhäusern wie eBay werden leicht zu Opfern der Betrüger. Auch hier gilt: Niemals auf Link-Logos zu den entsprechenden Stellen klicken. Besser ist, die www-Adresse selbst ins Browser-Fenster einzugeben, und zwar am bestens von einem bekannten Computer aus. Sensible online-Geschäfte wie Banking eher nicht in Internet-Cafés oder öffentlichen Rechnern aus tätigen.

Anti-Viren-Programme

Ein funktionierendes Anti-Viren-Programm ist ebenfalls angeraten, um die gröbsten Angriffe abzuwehren, hundertprozentigen Schutz bieten diese allerdings leider auch nicht, zumal einige Programme kaum hinter der sich immer schneller perfektionierenden "Phishing-Mafia"-Technik her kommen.

Wer dennoch Pech hatte, sollte sich an ihre bank wenden. Manche Institute gehen kulant mit den Opfern um. Viele jedoch berufen sich darauf, dass ihre Kunden nicht fahrlässig mit bankdaten umgehen dürfen, wozu eben auch die Angabe per Abfrage gehört.

Wer ganz sicher gehen will, tätigt seine Geldgeschäfte gar nicht im Netz. Weil dies aber im Jahr 2006 das leben auch erheblich erleichtern kann, gilt: Immer vorsichtig bleiben, und im Zweifelsfall für Rückfragen lieber nicht klicken, sondern drücken - und zwar die Telefonnummer der Bank-Hotline.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort