Dateifreigabe funktioniert nicht Apples Software-Update für Macs macht Probleme

Cupertino · Jedermann konnte in Apples aktuellem Betriebssystem für Mac-Computer den Passwortschutz binnen Sekunden aushebeln. Der Konzern reagierte mit einem Sicherheitsupdate. Das führt bei einigen Nutzern jedoch zu weiteren Problemen. Wie Sie die beheben, erklären wir hier.

 Apple-Logo.

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Foto: dpa

Apple hat einen Fehler in seinem aktuellen Betriebssystem macOS High Sierra für Mac-Computer, durch den der Passwort-Schutz ausgehebelt werden kann, mit einem Software-Update ausgebessert. Doch das Update kann zu Problemen bei der Dateifreigabe führen

Nach Installation des Updates, das Apple für die meisten Rechner auch automatisch aufspielen kann, funktioniert in einigen Fällen der Zugriff auf freigegebene Daten nicht mehr. Das Unternehmen hat ein Support-Dokument mit einer Reparaturanleitung veröffentlicht. Nutzer müssen dafür allerdings die Kommandozeile von macOS benutzen.

Nutzer der Dateifreigabe sollen demnach das Terminal aufrufen. Das funktioniert über die Eingabe von "Terminal" in der Apple-Suche Spotlight oder über den Dienstprogramme-Ordner. Dort wird dann das Kommando "sudo /usr/libexec/configureLocalKDV" (ohne Anführung) eintippen. Nach Drücken der Eingabetaste verlangt der Computer nach dem Administratorpasswort. Anschließend soll die Dateifreigabe wieder funktionieren.

Zum Prüfen, ob das Update schon installiert ist, gibt man "what/usr/libexec/opendirectoryd" ins Terminal ein, erklärt "Mac&i". Erscheint als Betriebssystem-Versionsnummer opendirectory-483.20.7 unter macOS 10.13.1 oder opendirectory-483.1.4 unter macOS 10.13.0, ist das Update bereits installiert.

"Wir bedauern diesen Fehler sehr und entschuldigen uns bei allen Mac-Anwendern, sowohl dafür, dass diese Sicherheitslücke aufgetreten ist als auch für die dadurch entstandene Beunruhigung", erklärte der Konzern am Mittwochabend europäischer Zeit zur Veröffentlichung der Aktualisierung.

Ein Computer-Experte aus der Türkei hatte Apple am Dienstag per Twitter darauf hingewiesen, dass sich Unbefugte mit einem sogenannten Root-Account für Änderungen am System in die Computer einloggen könne.

Dazu reiche es, an Rechnern mit dem macOS-System "High Sierra" aus, den Benutzernamen "root" zu wählen, kein Passwort einzugeben und mehrfach den Login-Knopf zu drücken.

Der Fehler betrifft die aktuelle macOS-Version 10.13 ("High Sierra"). Ältere Versionen des Betriebssystems sind nicht betroffen. Über den Root-Zugriff kann man System-Einstellungen verändern - so könnte über ihn zum Beispiel eine schützende Firewall deaktiviert werden. Der unbefugte Zugriff war selbst noch möglich, wenn der Root-Zugriff deaktiviert war.

Bis das Update fertig war, empfahl der Konzern den Nutzern, ein Passwort für den Root-Account zu setzen. Apple zeigte sich selbstkritisch: "Unsere Kunden verdienen etwas Besseres. Wir überprüfen unsere Entwicklungsprozesse, um zu verhindern, dass dies in Zukunft nochmals geschieht."

Ein Fehler dieser Art ist für Apple besonders peinlich, denn der Konzern wirbt mit einem besonderen Augenmerk auf Datenschutz und Sicherheit auf seinen Geräten. Apple sprach von einem Logik-Fehler bei der Bestätigung der Zugangsrechte, der zu der Sicherheitslücke geführt habe.

Schon kurz nach der Vorstellung des neusten Betriebssystems macOS 10.13 High Sierra Ende September musste Apple eine Sicherheitslücke stopfen. Damals war es möglich, mit einer speziellen App den sogenannten Schlüsselbund von macOS auszulesen. In dieser verschlüsselten Datei kann das Betriebssystem Passwörter für Websites und Zugangsdaten für Server ablegen.

(csr)
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