Bedeutung der PCs sinkt Microsoft hat mit PC-Flaute zu kämpfen

San Francisco · Microsoft hat mit dem Umbruch des Computermarkts zu kämpfen: Während der klassische PC immer weniger gefragt ist, will die Firma hinter Windows auf den mobilen Markt setzen. Doch hier haben bereits andere Herrsteller das sagen. Das Ergebnis: Microsofts Gewinn geht deutlich zurück.

Das ist Microsoft-Chef Satya Nadella
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Der Niedergang des klassischen PCs setzt Microsoft weiter zu. Der Schöpfer von Windows und Word gab am Donnerstag für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang um sieben Prozent auf 5,66 Milliarden Dollar bekannt. Allerdings blieb der weltgrößte Software-Hersteller damit über den Erwartungen von Analysten.

Die Aktie legte nachbörslich zu. Der Umsatz ging leicht zurück, lag aber im Rahmen der Erwartungen. In den Zeitraum bis Ende März fällt mit dem Antritt des neuen Chefs Satya Nadella der Beginn einer neuen Ära für den US-Konzern.

Der Gewinn je Aktie von 68 Cent lag über den Erwartungen der von 63 Cent. Der Umsatz betrug 20,40 Milliarden Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent. In einer ersten Reaktion sprach der Analyst Daniel Ives von FBR Capital Markets von einem soliden Ergebnis in einem wechselhaften Umfeld. Die Microsoft-Aktie stieg nachbörslich fast drei Prozent.

Marktforschern zufolge sank der Absatz von PCs in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 4,4 Prozent - das achte Quartal in Folge mit einem Rückgang. Diesmal aber dürfte Microsoft selbst schlimmeres verhindert haben: Da der Konzern seit Ende April keine Sicherheitsupdates für Windows XP mehr herausgibt, haben sich viele Kunden offenbar gleich einen neuen PC gekauft.

Ungeachtet dessen verliert die Hardware-Plattform weiter stetig an Bedeutung, mit der Microsoft dank des Betriebssystems Windows und der Bürosoftware Office zum Riesen wurde. In der neuen Welt von Tablets und Smartphones hinkt der US-Konzern Google und Apple deutlich hinterher.

Die Zukunft soll in Dienstleistungen liegen

Nadella vertritt seit seinem Antritt im Februar daher eine Fokussierung auf Smartphone-Anwendungen und Rechendiensten im Internet unter dem Motto "mobile first, cloud first" - ein Slogan, der sich auch bei der Vorstellung der Quartalszahlen wiederfand. Gepaart damit ist die Vorstellung, dass zumindest ein Teil der Software nicht als Produkt, sondern als Dienstleistung begriffen wird. Microsoft hat in den vergangenen Wochen unter anderem angekündigt, den Herstellern von gewissen Smartphones und kleinen Tablet-Computern die mobile Variante von Windows kostenlos zur Verfügung zu stellen. Gleich bei seinem ersten großen Auftritt vor Branchen- und Medienvertretern Ende März kündigte Nadella zudem Versionen von Programmen wie Word, Excel und PowerPoint für Apples iPad an.

Der neue Kurs erfreut die Börse: Im April durchstieß die Microsoft-Aktie nach fast 14 Jahren erstmals wieder die Marke von 40 Dollar.

(AFP, Reuters, DaFi)
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