Google stellt neues Betriebssystem für Wearables vor Android Wear — jetzt kommt die Smartwatch-Flut

Düsseldorf · Viele sehen in Smartwatches und anderen Wearables wie Google Glass die Zukunft der mobilen Kommunikation. Zwar gibt es bereits einige Hersteller, die smarte Uhren fürs Handgelenk vorgestellt haben, allen voran Samsung und Sony, aber so richtig ins Rollen ist der Markt noch nicht gekommen. Das könnte sich nun schlagartig ändern. Google hat ein modifiziertes Android speziell für diese Geräte vorgestellt - und die ersten Modelle sind auch bereits aufgetaucht.

Google Android Wear - jetzt kommt die Smartwatch-Flut
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Ob man da bei Samsung nicht vielleicht auf falsche Pferd gesetzt hat? Die neuen, auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellten Smartwatch- und Fitnessband-Modelle der Gear-Reihe laufen nicht mehr mit Googles Android, sondern mit dem Samsung-eigenen Betriebssystem Tizen.

Kaum ist der MWC Geschichte, prescht Google vor und stellt eine speziell für Smartwatches und andere Wearables optimierte Version seines erfolgreichen Smartphone-Betriebssytems Android vor. Der passende Name des Projekts heißt den auch Android Wear.

Das abgespeckte Android soll unter anderem dafür sorgen, dass in den Displays der Datenuhren wichtige Informationen angezeigt werden und dass man die Geräte und die mit ihnen verbundenen Smartphones mit Sprachbefehlen steuern kann.

Android Wear ist auch für andere Arten kleiner tragbarer Computer gedacht. Schnittstellen für diverse Sensoren sollen Gesundheits-Funktionen möglich machen.

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Für die kleinen Smartwatch-Displays ist es besonders wichtig, dass zur richtigen Zeit die dann richtigen Informationen angezeigt werden. So will man bei einer Google-Suche nicht wie vom PC gewohnt eine Liste von Links, sondern am besten gleich die richtigen Antworten sehen.

Bei Android Wear werden die Geräte gesprochene Fragen verstehen, dafür muss man sie mit den Worten "Ok Google" aktivieren.

"Wir stehen noch am Anfang, was die Möglichkeiten der mobilen Technologie angeht", schrieb Google im Firmen-Blog. Auf einem Video ist zu sehen, wie Menschen ihre Uhr per Stimme steuern, um etwa Sportergebnisse abzurufen.

Smartwatches gelten als "das nächste große Ding" in der Technikwelt. Auch Apple arbeitet laut Medienberichten unter Hochdruck an einer iWatch, die mit iPhones verbunden werden kann.

Inzwischen gibt es zahlreiche Modelle auf dem Markt. Diese leiden aber unter den typischen Fehlern einer neuen Gerätegattung. Im Fall der Computer-Uhren bedeutet das, sie sind zu klobig, den Batterien geht schon nach kurzer Zeit der Saft aus und am Zusammenspiel mit einem Smartphone hakt es häufig auch noch.

Die meisten derzeit am Markt befindlichen Modelle können nicht eigenständig agieren, benötigen immer noch ein gekoppeltes Smartphone.

Jetzt kommt aber Schwung in den Smartwatch-Sektor. Gleichzeitig mit der Ankündigung von Google veröffentliche Handy-Pionier Motorola - das Unternehmen gehörte zuletzt zu Google und wird jetzt von dem Computer-Hersteller Lenovo übernommen - bereits Bilder von seiner Smartwatch Moto 360. Sie sieht wie eine klassische Uhr mit Display statt Zifferblatt aus.

LG entschied sich für ein rechteckiges Design. Der Uhren-Hersteller Fossil kündigte ebenfalls eine Zusammenarbeit mit Google bei Android Wear an.

(csr)
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