Smartwatches bisher kaum etabliert Apple will den Computer ans Handgelenk bringen

Cupertino · Den sogenannten Smartwatches ist der Durchbruch bisher nicht gelungen: Bereits mehrere Elektronikonzerne bieten Computeruhren an, doch im Alltag der Menschen sind sie bislang nicht etabliert. Mit der Apple Watch, die der Konzern am Abend in Cupertino vorstellte, könnte die Ära der Computer am Handgelenk beginnen.

Apple Watch: Das sind die ersten Bilder
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Das ist die Apple Watch

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Apple-Gründer Steve Jobs hatte eine bewährte Masche: Die spannendste Ankündigung einer Produkt-Präsentation hob er sich oft für den Schluss auf. "One more thing", eine Sache noch, hieß es dann. Fast drei Jahre nach Jobs' Tod ließ Konzernchef Tim Cook diese Tradition wieder aufleben, für den Sprung ins Geschäft mit Computeruhren. Cook machte klar, dass er mit der Apple Watch ein ambitioniertes Ziel verfolgt: den Computer sinnvoll auf das Handgelenk zu bringen. (Mehr zum Ablauf der Präsentation können Sie in unserem Live-Blog nachlesen.)

Computeruhren gibt es inzwischen viele auf dem Markt. Samsung preschte schon vor einem Jahr mit seiner ersten Smartwatch vor. Auf der IFA in Berlin zeigten die Südkoreaner schon die erste Version mit eingebautem Mobilfunk-Chip. Zudem gab es neue Modelle von LG, Sony, Motorola. Auf den ersten Blick bieten sie ähnliche Funktionen wie sie Apple verspricht: Telefonieren, Nachrichten diktieren, Fitness-Daten sammeln.

Der iPhone-Konzern will aber nach jahrelanger Entwicklungsarbeit mit einer durchdachten Bedienung und Liebe zum Detail punkten. Dabei wurden auch renommierte Designer klassischer Uhren zu Rate gezogen.

Apple: iPhone 6 und iPhone Plus – Die ersten Bilder
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Das Apple iPhone 6 und das iPhone 6 Plus

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Foto: ap

Sie kamen zusammen mit Apples Designchef Jony Ive auf die verblüffend einfache Idee, die Krone der Uhr zum zentralen Bedienelement zu machen. Der Bildschirm der Uhr ist allerdings auch berührungsempfindlich und reagiert auf Tipp- und Streichbewegungen der Finger. Mit der neuartigen Bedienoberfläche wird klar: Das ist kein geschrumpftes iPhone, sondern ein ganz eigenständiges Gerät.

Marktstart im kommenden Jahr

Bis zum Marktstart im kommenden Jahr wird sich auch zeigen, wie sehr es Apple und den Entwicklern von Apps gelingen wird, die Uhr zu einem sehr persönlichen Gerät zu machen. Die Demo eines kreativen Austauschs von Emoticons oder der Übertragung des eigenen Herzschlags von einer Watch zu anderen lässt einige innovative Anwendungen erwarten. Zu den deutschen Partnern für die Apple Watch gehört BMW. Die Münchner übertragen wichtige Daten aus dem Auto ans Handgelenk oder zeigen dem Apple-Watch-Besitzer, wo er seinen Wagen geparkt hat.

Vor dem Apple Event in Cupertino
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Vor dem Apple Event in Cupertino

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In den Demos wurde aber auch schnell deutlich, dass die Apple-Ingenieure noch einige Hausaufgaben erledigen müssen. So machten Apple-Manager Kevin Lynch und seine Mitarbeiter keine Angaben zur Batterielaufzeit. Immerhin hieß es an einer Stelle, die Uhr könne über Nacht aufgeladen werden. Das heißt: Der Akku dürfte über den Tag halten - aber auch nicht viel länger?

Cook überließ die Vorstellung einzelner Produkte in den vergangenen Jahren seinen Top-Managern. Die Uhr kündigte er am Dienstag selbst an. Das Zeichen war klar: Es ist sein Baby - und er weiß, dass er an diesem Gerät als Jobs-Nachfolger bewertet werden wird.

Top 5 der kostenpflichtigen iPhone-Apps im September 2014
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Dem visionären Apple-Gründer Jobs gelang es, mit dem iPhone die Marschrichtung für das Smartphone-Geschäft vorzugeben und mit dem iPad der totgeglaubten Geräteklasse der Tablets neues Leben einzuhauchen. Computeruhren gibt es bereits viele auf dem Markt - aber im Alltag der Menschen sind sie bisher nicht angekommen. Das zu schaffen, wäre Cooks Meisterstück.

(dpa)
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