Achtung: Bei Ausstieg Konto löschen Das müssen WhatsApp-Nutzer jetzt wissen

Düsseldorf · Seit dem Kauf von WhatsApp durch Facebook sind manche auf der Suche nach einer Alternative. Beim Wechsel müssen bisherige WhatsApp-Kunden aber darauf achten, dass sie die App nicht nur deinstallieren.

Zehn WhatsApp-Alternativen
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Foto: dpa, abu htf

Darauf weist das Telekommunikationsportal "Teltarif.de" hin. Stattdessen sollten sie zunächst in den Einstellungen unter "Account" ihr Konto löschen - ansonsten bleiben die Daten des Nutzers weiter auf den Servern des Unternehmens gespeichert. Wer WhatsApp danach doch wieder installiert, muss eine schon bezahlte Jahresgebühr allerdings noch einmal entrichten.

Was sonst noch wichtig ist, klären wir im folgenden.

Was passiert mit den Kontakten? WhatsApp hat sich bei der Installation weitreichende Berechtigungen gesichert. Dazu gehört auch der Zugriff auf sämtliche Kontakte, die WhatsApp auf seine Server kopiert. "Das passiert aber nur, um registrierte Nummern im Telefonbuch zu erkennen", sagt Daniel Albrecht, Experte des Branchenmagazins "Chip". "Bislang ist nicht bekanntgeworden, dass diese Daten weitergegeben wurden."

Das könnte sich nun aber ändern. Denn die registrierten Kontakte sind ein wertvoller Schatz, auf den es Facebook auch abgesehen haben dürfte. "Man kann davon ausgehen, dass eine Kapitalisierung über die personenbezogenen Daten der Nutzer erfolgen muss", vermutet der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar. Möglich ist eine Synchronisierung der Kontakte mit Facebook — so wird Werbung noch personalisierter. Dass WhatsApp die abgegriffenen Kontakte löscht, wenn es auf dem Smartphone deinstalliert wird, ist ausgeschlossen.

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Foto: ap

Wie funktioniert die Bezahlung? Wer für WhatsApp bezahlen muss (89 Cent im Jahr bei Android), hat verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste ist, dass der App-Store mit dem Mobilfunkanbieter abrechnet. Der Google-Playstore unterstützt aber nur Telekom und O2, Kunden anderer Anbieter müssen per Kreditkarte, über den Internet-Zahldienst Paypal oder per Guthaben-Karte (Prepaid) für den App-Store bezahlen. Wer nicht möchte, dass der Konzern die Kreditkartendaten erhält, sollte den Umweg wählen.

Macht WhatsApp das Smartphone zur Wanze? Unter Experten ist das umstritten. Manche halten einen Lauschangriff durch die umfangreichen Zugriffsrechte der App für möglich. Daniel Albrecht von "Chip" hält das für ausgeschlossen: "WhatsApp kann keine Telefongespräche mitschneiden und verschicken. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass das in irgendeiner Weise passiert. Man würde es allein schon an den Datenmengen merken."

Wie kann man die Berechtigungen steuern? Man kann WhatsApp verbieten, auf Kamera, Mikrofon, Fotoalbum und GPS-Sender zuzugreifen. Dann können aber keine Fotos und Sprachnachrichten mehr verschickt werden. Beim iPhone geht das über die Einstellungen, bei Android muss man eine eigene App herunterladen, mit denen Berechtigungen der Apps gesteuert werden können. Beliebt ist "SRT AppGuard" — das Programm gibt es derzeit zwar nicht im Google Playstore, ist im Netz aber leicht zu finden.

Wie bleibe ich anonym? Der Zeitstempel in der Namenszeile lässt sich beim iPhone in den Einstellungen deaktivieren, bei einem Telefon mit Googles Betriebssystem Android aber nicht. Mit einem Trick geht es aber trotzdem: WhatsApp deinstallieren, die Sim-Karte in ein iPhone einlegen, dort WhatsApp neu installieren (über dieselbe Handynummer), dort in den Einstellungen den Menüpunkt "Erweitert" anwählen, dann "Zuletzt gesehen Zeitstempel deaktivieren" wählen. Dann wird WhatsApp dort wieder deinstalliert und auf dem eigenen Android-Smartphone wieder installiert. Die Einstellung wird übernommen.

Welche Alternativen gibt es? Keine gleichwertigen. Es gibt viele Messenger, die genauso viel können ("Skype", "Hangouts", "BBM", "WeChat", "Line") oder sicherer sind ("Threema"). Letzterer verwendet eine End-to-End-Verschlüsselung, die Nachricht ist unterwegs verschlüsselt. Wenn die eigenen Freunde aber nicht auch wechseln, sind Alternativen sinnlos.

(RP)
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