Datenbrille wird nächstes großes Ding Glass-Invasion: Google, Samsung und die Simpsons

Düsseldorf · Die intelligente Brille scheint das nächste große Ding der Technologie-Branche zu werden. Für Otto-Normalverbraucher ist noch keins der Modelle verfügbar, doch lange kann es nicht mehr dauern. Google hat nun weitere Modelle seines Glass-Modells vorgestellt, Samsung scheint mit der Arbeit an einem Galaxy Glass weit fortgeschritten und die Simpsons machen sich darüber lustig.

Google Glass, Samsung Galaxy Glass und die Simpsons
Foto: Fox

Seit mehreren Monaten ist Google Glass für einen ausgewählten Nutzerkreis verfügbar, eine Art halböffentlich angelegter Betatest. Dass es sich dabei um ein ganz neues Stück Technologie handelt, merkt man immer wieder an Nachrichten, die aus den USA zu uns herüberdringen.

Da wird beispielsweise eine Autofahrerin vor Gericht gestellt, weil sie Google Glass während der Fahrt getragen hat. Dabei ist die implementierte Navigationsfunktion auch und gerade dafür gedacht. Ein mögliches Verbot wäre ein herber Rückschlag.

Oder ein Kinobesucher mit Google Glass wird nicht nur des Saales verwiesen, nein, er muss auch noch ein stundenlanges Verhör durch Homeland Security über sich ergehen lassen. Der Vorwurf: Er wollte den Film angeblich mit seiner Datenbrille aufzeichnen, ein Raubkopierer also. Der Vorwurf wurde fallen gelassen.

Diese Beisiele zeigen, dass auch die Staatsgewalt noch nicht weiß, wie sie mit dieser neuen Gerätegattung umgehen soll. Von Datenschützern ganz zu schweigen. woher weiß der Gegenüber eines Glass-Trägers, dass er nicht gerade aufgezeichnet wird?

Aber auch Google Glass und ähnliche Modell von Mitbewerbern werden wieder einmal nicht für den Untergang des Abendlandes sorgen. Learning by doing lautet wohl auch hier die Devise. Wann genau die ersten Datenbrillen auf den Markt kommen, ist noch nicht klar. Google macht nun aber Nägel mit Köpfen und hat diverse Modelle seiner Brille vorgestellt, auch solche, die für Brillenträger geeignet sind oder mit integrierter Sonnenbrille. Zu sehen in der Fotostrecke.

Auch beim Konkurrenten Samsung scheint man mit der Entwicklung einer solchen Brille weit fortgeschritten zu sein. Das geht aus einem Artikel der Korea Times hervor, über den die "PC Welt" berichtet. Dort hat ein Insider verraten, das Samsung an einer Sportbrille namens Galaxy Glass arbeite.

Mit der Brille soll der Träger Musik hören und über den in die Brille integrierten Kopfhörer auch telefonieren können. Das Smartphone soll damit drahtlos bedient werden könne. In einem von Samsung eingereichten Patent ist demnach die Rede von einem fingernagelgroßen Display mit einer Auflösung von 640x360 Pixeln. Möglicherweise will Samsung die Brille bereits auf der IFA im September in Berlin zeigen.

Dass die kommenden Datenbrillen bereits ein wenig in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, auch wenn es sie ja noch gar nicht gibt, zeigt eine aktuelle Folge der "Simpsons". Dort verteilte Homer Simpsons Chef Mr. Burns sogenannte "Ooogle Goggles" an die Mitarbeiter seines Atomkraftwerks. Natürlich ist das keine nette Geste des Griesgrams. Vielmehr will er seine Angestellten überwachen und den Diebstahl von Büromaterial aufdecken.

Aber auch der kommerzielle Einsatz der neuen Brillengattung wird thematisiert: Homer bekommt die aktuellen Verkaufspreise der Häuser in seiner Nachbarschaft direkt aufs Auge projiziert - natürlich ist sein eigenes für schlappe 50.000 Dollar zu haben, während Nachbar Ned Flanders immerhin 189.000 Dollar erlösen könnte.

(csr)
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