Neuer Anlauf EU-Kommission will einheitliche Ladekabel für Mobiltelefone

Hannover · Die EU-Kommission will dem Ladekabel-Wirrwarr bei Smartphones ein Ende setzen. Am Dienstag kündigte die EU-Behörde an, an einer "neuen freiwilligen Verpflichtung” für alle Hersteller zu arbeiten.

"Hat jemand ein Ladekabel für Android?" — diese Frage kennen wir alle nur zu gut. Schon bald könnte sie der Vergangenheit angehören, wenn die EU es tatsächlich schafft, einen einheitlichen Ladestandard für alle Mobilgeräte einzuführen. Die Kommission sei "zuversichtlich" eine Lösung zu finden, erklärte eine Sprecherin am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Schon Anfang April hatte die für den europäischen Binnenmarkt, Industrie und Unternehmertum sowie kleine und mittlere Unternehmen verantwortliche Kommissarin Elzbieta Bienkowska dem Europäischen Parlament auf Anfrage mitgeteilt, dass sie eine "erneute Fragmentierung des Markts für Ladegeräte nicht hinnehmen" werde.

Durch eine neue "freiwillige Selbstverpflichtung" der Hersteller könne eine Fragmentierung des Markts weiter reduziert werden. Sie würde auch den Verbrauchern zugute kommen, erläuterte die Sprecherin weiter. Des Weiteren könne ein einheitlicher Ladestandard dazu beitragen "Innovationen im Sektor voranzutreiben und Elektromüll zu reduzieren".

Einheitliche Ladekabel: Hersteller sollen sich einigen

Vollkommen neu ist die Vereinheitlichung der Ladekabel indes nicht: Schon 2009 hatten sich laut EU-Kommissions-Angaben ganze 80 Prozent der Smartphone-Hersteller "freiwillig dazu verpflichtet" einheitliche Ladekabel für ihre Geräte anzubieten. Diese Abmachung lief jedoch schon 2012 aus.

Wie Bienkowska dem Parlament versichert, beabsichtige die Kommission einen "kooperativen Ansatz" zu verfolgen und damit den Herstellern die Entscheidung über die "technischen Merkmale der nächsten Generation einheitlicher Ladegeräte" zu überlassen. Im Android-Bereich haben sich Unternehmen offenbar mittlerweile überwiegend auf den USB-C-Standard geeinigt, nur Apple setzt bei seinen iPhones weiterhin auf seinen proprietären Lightning-Anschluss.

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