Modul-Smartphone Googles Project Ara - Start verschoben

Mountain View · Aus Googles Projekt "Ara" soll ein neuartiges modulares Smartphone hervorgehen. Zueltzt war es um das Thema etwas ruhig geworden. Jetzt hat Google einen Marktstart für 2017 angekündigt. Mit dem von Umweltschützern gelobten Konzept hat das neue "Ara"-Smartphone aber nur noch bedingt etwas zu tun.

 Das Ara-Smartphone soll sich je nach Bedarf zusammensetzen lassen.

Das Ara-Smartphone soll sich je nach Bedarf zusammensetzen lassen.

Foto: Google

Google hat die Markteinführung seines modularen Smartphones "Ara" erneut verschoben. Verbraucher sollen das Baustein-Mobiltelefon ab 2017 kaufen können, kündigte der Konzern auf der Entwicklerkonferenz Google I/O an.

Entwickler sollen vom Herbst 2016 an erste Vorseriengeräte bekommen. Bei "Ara" wird das Smartphone aus einzelnen Bausteinen zusammengesteckt.

"Ara" wurde auf der Google I/O 2014 angekündigt. Damals war für 2015 ein Pilotprojekt in Puerto Rico anvisiert worden. Ein Jahr später wurde für 2016 ein Testlauf in den USA angekündigt.

Das neue Konzept unterscheidet sich maßgeblich von den ersten Entwürfen für das "Project Ara": Die wesentlichen Smartphone-Funktionen stecken jetzt in einem festen Rahmen. Damit werden der Hauptprozessor (CPU), die Grafikeinheit (GPU), die Sensoren, die Batterie, das Hauptdisplay und die Antennen nicht austauschbar sein.

Auf sechs Modulplätzen können Komponenten wie Kameras, Lautsprecher, Zusatz-Displays oder Spezial-Elemente wie ein Blutzuckersensor eingeklickt werden.

Sie können in Betrieb genommen werden, ohne dass die Installation eines Treibers oder ein Neustart des Geräts notwendig wäre. Module werden von Google-Partnern wie Panasonic, TDK, iHealth, E Ink, Toshiba, Sony und Samsung kommen.

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Beim ursprünglichen Konzept von "Ara" stand der Gedanke im Vordergrund, die Lebensdauer des Smartphones zu verlängern, indem man beispielsweise ein Kameramodul durch ein neues mit höherer Auflösung ausgetauscht, um das Gerät über Jahre hinweg auf dem aktuellen technischen Stand zu halten.

Nun geht es eher darum, ein Smartphone für bestimmte Nutzungsszenarien anzupassen oder Mode-Trends beim Aussehen des Geräts aufzugreifen.

Für das Projekt innerhalb von Google ist künftig nicht mehr die Abteilung Advanced Technology and Products (ATAP) zuständig. "Ara" soll nun unter dem Dach der neuen Google-Hardwareabteilung entwickelt werden, die von Ex-Motorola-Chef Rick Osterloh geleitet wird.

(dpa)
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