Barcelona/Düsseldorf Neues Samsung-Handy leuchtet ständig

Barcelona/Düsseldorf · Am Sonntag beginnt in Barcelona die wichtigste Mobilfunkmesse der Welt. Auch aus NRW mischen viele Firmen mit, Samsung stellt ein neues Spitzenmodell vor - und spätestens 2020 schließen neue Netze Breitbandlücken auf dem Land.

 Das Samsung Galaxy S7 wird der Nachfolger des S6 sein, welches - wie hier zu sehen - vergangenes Jahr auf dem Mobile World Congress vorgestellt wurde.

Das Samsung Galaxy S7 wird der Nachfolger des S6 sein, welches - wie hier zu sehen - vergangenes Jahr auf dem Mobile World Congress vorgestellt wurde.

Foto: afp, LLG/seb

Kurz vor Beginn der wichtigsten Mobilfunkmesse der Welt in Barcelona boomt die Branche. Der Gewinn von T-Mobile USA hat sich im Weihnachtsquartal auf 733 Millionen Dollar verdreifacht. Der US-Ableger der Deutschen Telekom hat mit attraktiven Smartphones und Flatrates die Kundenzahl allein im vergangenen Jahr um acht Millionen auf 63 Millionen erhöht - und das, obwohl die Amerikaner nicht erst seit 2015 handybegeistert sind.

Das Beispiel zeigt, dass die Mobilfunkbranche immer noch zulegt. 2015 lag der Umsatz mit Smartphones in Deutschland mit 10,3 Milliarden Euro erstmals höher als zehn Milliarden Euro. "Das Interesse an Smartphones ist ungebrochen", sagt Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland und für Mobilfunk zuständiges Mitglied im Präsidium des Branchenverbandes Bitkom.

Dabei können sich die Kunden auf sinkende Preise freuen: Der Verkauf von Smartphones wird Bitkom zufolge in diesem Jahr mit 28,2 Millionen Stück wahrscheinlich noch einmal sieben Prozent höher liegen als 2015, aber der Umsatz wird laut dem Branchenverband nur um ein Prozent auf 10,4 Milliarden Euro steigen. Das Ergebnis: Ein Smartphone wird im Schnitt 370 Euro kosten, vergangenes Jahr waren es noch 390 Euro.

Allein um sich sinkenden Preisen entgegenzustemmen, werden viele Hersteller in Barcelona neue Spitzenhandys präsentieren. So wird Samsung am Sonntag als absatzstärkster Handyanbieter der Welt mit dem Galaxy S7 das Nachfolgermodell für das S6 vorstellen. Laut Insidern soll das Display des 5,1 Zoll großen Gerätes permanent leuchten und so jederzeit Nachrichten zeigen - ohne dass der Akku sich ernsthaft entleert. Spannend wird, ob sich das 700 Euro teure Gerät wirklich mit einem Blick der Augen auf einen Iris-Scanner entriegeln lässt. Dann hätte Samsung erneut den in Barcelona nicht präsenten Wettbewerber Apple bei einem Detail geschlagen.

Ein Always-On-Display wird angeblich auch LG bei seinem G5 zeigen, Huawei setzt auf ein Zwischengerät zwischen Tablet-PC und Notebook, Sony zeigt wohl neue Mittelklasse-Handys mit besonders guten Kameras - die Vielfalt wächst weiter.

Die Mobilfunknetze nehmen enorm an Kapazität und an Übertragungstempo zu. So zeigt Ericsson, wie mit den schon jetzt existierenden LTE-Netzen ein Übertragungstempo von einem Gbit/Sekunde möglich ist - das ist das 20-fache eines guten DSL-Anschlusses bei der Telekom. Schon 2020 sollen weltweit Netze der "5. Generation" starten: Daten werden so schnell hin- und hergeschickt, dass beispielsweise Autos mit Hilfe dieser Informationen ohne Fahrer navigieren können.

Besucher des Ericsson-Standes in Barcelona werden von dort in Schweden fliegende Drohnen quasi in Echtzeit steuern können. Als Ergebnis der neuen Technik, heißt es im Umfeld von Ericsson, könne der Mobilfunk ab 2020 das flache Land mit schnellem Internet versorgen: "Live-Videos werden Standard per Funkstation."

Weit mehr als 20 Unternehmen aus NRW präsentieren sich auf der riesigen Messe - die meisten sind relativ kleine Softwareschmieden mit oft interessanten Apps. Die Post zeigt, wie sie Mobilfunk nutzt, um Zustellungen zu beschleunigen. Die Düsseldorfer Secusmart wirbt neue Kunden für ihre renommierte Sicherheitstechnik.

Klar, dass die Telekom besonders Eindruck schinden will: Sie will zeigen, wie sie künftig in ganz Europa Flugzeuge mit Hilfe von LTE-Bodenstationen mit Internet versorgen wird.

(RP)
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