Einsteiger-Smartphone im Test So schneidet das Motorola Moto E bei einem Elfjährigen ab

Düsseldorf · Mit dem Moto E hat Motorola ein Smartphone für Einsteiger auf den Markt gebracht. Mit einem Verkaufspreis von unter 120 Euro rangiert es ziemlich weit unten auf der Preisskala. Was kann das Gerät? Wir haben es einem potenziellen Käufer in die Hand gedrückt.

Das ist das Motorola Moto E
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Das ist das Motorola Moto E

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Elf Jahre ist unser Tester alt und gehört als Smartphoneeinsteiger damit wohl genau zu der Zielgruppe, die Motorola mit dem Moto E ansprechen will. Er selbst besitzt sein erstes Smartphone seit knapp einem dreiviertel Jahr, es handelt sich um ein Huawei Y300. So richtig zufrieden ist er damit nicht mehr.

Also war die Begeisterung erst einmal groß, ein neues Smartphone kann ja nur besser sein. Doch die erste dicke Enttäuschung sollte nicht lange auf sich warten lassen.

Der erste Einsatz des Moto E war bei einem - für einen elfjährigen YouTube-Fan - wichtigen Ereignis: der Verleihung des Webvideopreises in Düsseldorf. Dort liefen mit Leuten wie Ungespielt, Dner, Herr Bergmann oder Kev jede Menge Helden der jungen Generation herum.

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Was liegt da näher, als Autogramme und Fotos mit den Stars einzusammeln? Nichts, sollte man meinen. Aber: Als die ersten Unterschriften von den Machern von Bullshit TV auf dem Papier sind und das Test-Handy zwecks Selfie-Anfertigung gezückt...da ist bei allen Beteiligten das Erstaunen groß. Wo denn die Kamera sei, wundert sich einer der YouTuber. Unser Tester ist verwirrt. Alle anderen auch.

Schließlich stellt sich heraus, Motorola hat beim Moto E den Rotstift hier wohl an der falschen Stelle angelegt. Ein Smartphone, das besonders Jüngere ansprechen soll, ohne Frontkamera auf den Markt zu bringen, das könnte sich als Problem erweisen. Zumal das Fehlen in nicht wenigen Fällen bestimmt erst nach dem Kauf auffällt.

Aber die Welt besteht ja nicht nur aus Fotos, die man von sich selbst anfertigt. In den übrigen Disziplinen kann das Moto E dann durchaus überzeugen. Große Begeisterung löste etwa der Akku aus ("Hier wäre meins schon dreimal leer gewesen"). Der Kraftspender bringt einen locker über den Tag, auch bei ausgiebiger Nutzung von WhatsApp, YouTube und allen möglichen Spielen.

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Handy-Spiele, das ist natürlich ein ganz wichtiger Punkt. Einen Elfjährigen interessieren weniger die Akkustik beim Telefonieren (wer telefoniert in dem Alter auch schon mit seinem Smartphone?) oder die Empfangsqualität im 3G-Netz als vielmehr die Prozessorleistung, damit auch angesagte Spiele ohne größere Ruckler laufen.

Und da macht Qualcomms Snapdragon 200-Dualcore-Prozessor mit 1,2 GHz einen ordentlichen Job. Natürlich darf man nicht erwarten, dass die allerneusten Highend-Games auf dem Gerät spielbar sind. Doch in den rund drei Wochen Testzeit waren tatsächlich keine Klagen zu hören, was bei seinem eigenen Handy des Öfteren vorkommt. Sogar bei mehreren geöffneten Apps ging das Moto E nicht in die Knie, wie unser Tester begeistert feststellte.

Glücklicherweise hat Motorola dem Moto E im Gegensatz zu den beiden größeren Brüdern Moto G und Moto X einen Einschub für SD-Speicherkarten spendiert. Bei mageren vier Gigabyte internem Speicher blieb dem Hersteller freilich auch nichts anderes übrig. Um bis zu 32 Gigabyte kann der Speicher somit aufgestockt werden, das sollte reichen.

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Auch wenn das unseren Junior-Tester ebenfalls überhaupt nicht interessierte: Motorola liefert das Moto E mit dem brandaktuellen Android-Betriebssystem 4.4.2 KitKat aus und hat bereits - man höre und staune - eine Update auf 4.4.3 in den kommenden Wochen in Aussicht gestellt. Sehr löblich, dass man die gute Update-Politik des Hauses selbst auf das günstigste Modell anwendet.

Positiv fiel auf, dass das Gerät eine wasserabweisende Schutzschicht hat und das Display durch das verbaute Corning Gorilla Glass 3 vor Kratzern einigermaßen geschützt ist.

Als es dann soweit war und das Gerät für den Rücktransport zu Motorola verpackt wurde, ließ unser Tester verlauten, er denke jetzt darüber nach, Geld für das Moto E zu sparen. Und das trotz fehlender Selfie-Kamera.

(csr)
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