Lenovo-Smartphones im Vergleichstest Moto G5 oder Moto G5 Plus - welches soll man kaufen?

Düsseldorf · Mit dem Moto G5 und dem Moto G5 Plus hat Lenovo seine Smartphone-Bestseller neu aufgelegt. Während das eine die Einsteigerklasse bedient, spielt das andere in der Mittelklasse. Für welches sollte man sich entscheiden? Unser Test gibt Antworten.

Moto G5 und Moto G5 Plus im Vergleichstest - welches sollte man kaufen?
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Moto G5 und Moto G5 Plus im Vergleichstest

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Foto: Christoph Schroeter

Warum, fragt man sich beim ersten Betrachten des kleineren Moto G5, warum hat das Gerät ein kleines Loch rechts neben dem Fingerabdrucksensor auf der Vorderseite?

Des Rätsels überraschende Lösung: Es ist das Mikrofon. Denn die überwiegend metallene Rückseite kann inklusive des umlaufenden Randes abgenommen werden, weil sich dahinter ein austauschbarer Akku befindet. Das ist fast noch erwähnenswerter als der Umstand, dass beide Geräte einen klassischen Kopfhöreranschluss haben. Ein Wechsel-Akku, das ist wahrhaft selten geworden.

Darin besteht auch gleich ein Unterschied zum größeren Bruder, dem Moto G5 Plus. Das hat - abgesehen von zwei kleinen Kunststoffstreifen für die Antennen - einen festsitzenden Metallbody spendiert bekommen und wirkt damit deutlich edler als der kleine Bruder.

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Foto: dpa-tmn/Crosscall

Das Moto G5 ist der kleine Bruder nicht nur wegen der technischen Spezifikationen, sondern auch wegen des Displays. Im Gegensatz zu den Vorgängern, die beide 5,5, Zoll groß waren, hat das G5 ein 5,0 Zoll, das G5 Plus ein 5,2 Zoll großes Display. Die Geräte sind also wieder deutlich handlicher geworden.

Die Bildschirme lösen beide mit FullHD auf. Das schließt sie zwar beide etwa von der Verwendung mit Googles VR-Brille Daydream VR aus, ist aber für die Preisklasse — besonders beim Moto G5 — völlig in Ordnung. Obwohl das G5 wegen der kleineren Abmessungen eine etwas höhere Pixeldichte hat, kann das Display des Moto G5 Plus im Test mehr überzeugen. Es strahlt deutlich heller, im direkten Vergleich hat das G5 einen leichten Gelbstich.

Ansonsten können die Displays aber überzeugen, sie sind gut ablesbar und auch sehr blickwinkelstabil.

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Foto: dpa, lof

Deutliche Unterschiede gibt es auch bei den Kameras. Beim kleineren Moto G5 ist sie plan im Gehäuse verbaut. Die Fotos der 13-MP-Kamera mit Blende f/2.0 sind nicht Weltklasse, für ein 199 Euro teures Gerät aber absolut okay. Mit der 5-MP-Frontkamera mit Blende f/2.2 lassen sich gute Selfies schießen.

Die Hauptkamera kann Video nur maximal in FullHD mit 30 Frames pro Sekunde (fps) aufnehmen. Zur Aufhellung steht ein einfacher LED-Blitz zur Verfügung.

Beim Moto G5 Plus verursacht die Kamera einen leichten Buckel auf der Rückseite. Sie löst mit 12 MP auf, hat eine deutlich lichtstärkere f/1.7-Blende und besitzt einen Dual-Pixel-Autofokus. Der soll für ein deutlich schnelleres Scharfstellen sorgen. Das können wir im Test nicht ganz nachvollziehen, der Unterscheid der beiden Kameras in diesem Punkt ist marginal.

Die Qualität der Bilder bei G5 Plus ist aber schon besser als bei dem kleineren Modell. Zur Aufhellung besitzt das G5 Plus einen Dual-LED-Blitz, der für natürlichere Farben sorgt, als der Einfach-Blitz des G5. Bei der Frontkamera scheint es sich um das identische Modell wie beim G5 zu handeln.

Auch in Sachen Videos hat die G5-Plus-Kamera mehr drauf, kann sie doch zusätzlich in FullHD mit 60 fps und in 4K aufnehmen.

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Foto: Christoph Schroeter

In beiden Smartphones arbeiten Achtkern-Prozessoren von Qualcomm: Im G5 der Snapdragon 430 zusammen mit zwei oder drei GB RAM, im G5 Plus der potentere Snapdragon 625, unterstützt von drei GB RAM. Der 16 bzw. 32 (G5 Plus) GB große, interne Speicher kann per MicroSD-Karte um bis zu 128 GB erweitert werden.

Natürlich liefert Lenovo beide Geräte mit dem aktuellen Android 7 aus, das traditionell nahezu unverändert auf den Motos seinen Dienst verrichtet. Praktisch sind die Gesten, die man auch bereits von den Vorgängern kennt: So lässt sich etwa durch Schütteln die Taschenlampe an- und ausschalten, schnelles Hin- und Herdrehen startet die Kamera.

In der fünften Generation haben beide Moto Gs einen Fingerabdrucksensor spendiert bekommen. Der sitzt unter dem Display und arbeitet nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig. Auf Wunsch kann er auch die Android-Tasten ersetzen, reagiert dann auf Wischgesten.

Beim G5 Plus ist der Kraftspender 3000 mAh groß, beim G5 2800 mAh. Das reicht bei nicht zu exzessiver Nutzung locker über den Tag. Zudem verfügt das G5 Plus über eine TurboPower genannte Schnellladefunktion. In 15 Minuten soll genug Saft für weitere sechs Stunden zur Verfügung stehen. Geladen wird etwas antiquiert per Micro-USB-Kabel.

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Foto: Christoph Schroeter

Das Moto G5 kostet 199 Euro, das Moto G5 Plus 289 Euro. Beide Geräte gibt es in Lunar Grey und in Fine Gold.

Wer auf der Suche nach einem einfachen Einsteiger-Smartphone ist, der ist mit dem Moto G5 sehr gut bedient. Wer mehr Wert auf bessere Fotos, eine edlere Haptik und mehr internen Speicher legt, der sollte auf jeden Fall die 90 Euro mehr ausgeben und zum G5 Plus greifen.

(csr)
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