Neue Streaming Box vorgestellt Amazon Fire TV - das müssen Sie wissen

Düsseldorf · Da ist Amazon eine doppelte Überraschung gelungen. Zum einen hatte die Gerüchteküche bis zuletzt darauf gesetzt, dass der Online-Händler einen Streaming-Stick ähnliche Googles Chromecast vorstellen würde.

Streaming Box - das kann Amazon Fire TV
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Tatsächlich ist es aber doch eine Box geworden, vergleichbar mit Apple TV oder Roku. Zum anderen ist die Box ab sofort verfügbar, das ist schnell, leider erst einmal nur in den USA. Was man über Amazon Fire TV wissen muss, verraten wir hier.

"Winzige Box, riesige Spezifikationen, haufenweise Inhalte, unglaublicher Preis", so beschrieb Amazon-Gründer Jeff Bezos Fire TV bei der Präsentation. Was die kleine Kiste wirklich kann und wie sie sich im Vergleich zur Konkurrenz schlägt, lesen Sie im Folgenden.

Preis: Mit 99 Dollar ist das Gerät deutlich teurer geworden als spekuliert. Viele Beobachter hatten mit einer Summe um 35 Dollar gerechnet, die im Bereich von Googles Stick Chromecast gelegen hätte. Jetzt spielt Fire in einer Preisklasse mit Apple TV oder Roku.

Ein solch vergleichsweise hoher Preis ist ungewöhnlich für Amazon. Der Konzern bietet Hardware — zum Beispiel seine E-Book-Reader Kindle oder die Tablets Kindle Fire — meist zum Selbstkostenpreis an und setzt dann auf Einnahmen aus dem Verkauf von Inhalten wie E-Books oder Filmen.

Wenn Amazon Fire TV in Deutschland zu haben sein wird (ein Termin war noch nicht zu erfahren), dürfte mit einer üblichen 1:1 Umrechnung von Dollar in Euro zu rechnen sein, das Gerät also für 99 Euro zu kaufen sein.

Google Chromecast: Wunderstick fürs Streaming
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Google Chromecast: Wunderstick fürs Streaming

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Foto: Google

Ausstattung: Der deutlich höhere Preis gegenüber Chromecast findet seine Berechtigung natürlich in einer deutlich besser Ausstattung der Amazon-Box. Sogar Apple TV kann Fire TV derzeit nicht das Wasser reichen. Der Prozessor ist dreimal so leistungsfähig, der Speicher viermal so groß. Wer es genau wissen möchte: Angetrieben wird die Box von einem Snapdragon Qualcomm Krait, einem Quadcore-Prozessor mit 1,7 Gigahertz, für die Grafik zuständig ist eine Adreno 320 GPU, der Hauptspeicher ist zwei Gigabyte, der interne Speicher acht Gigabyte groß.

Amazon verspricht, dass ein Video spätestens zehn Sekunden nach dem Klick auf "Play" starten soll. Möglich machen soll das die Funktion ASAP, "Advanced Streaming and Prediction". Diese lernt mit der Zeit, welche TV-Shows oder Filme man gerne schaut und bereitet diese bereits im voraus vor.

Für eine sauberer Verbindung soll die eingebaute Dual-Band-Doppel-MIMO-Wifi-Antenne sorgen. Das bietet von der Konkurrenz bislang nur Roku 3.

Ähnlich wie beim Apple TV liegt dem Fire TV eine kleine Fernbedienung bei, diese verbindet sich per Bluetooth mit der Box, so dass kein direkter Sichtkontakt nötig ist. Das Besondere: Die Fernbedienung versteht ihren Nutzer. Über ein kleines Mikrofon können Suchanfragen nach Filmen, Schauspielern, Regisseuren oder Genres gestartet werden. Das erspart mühsame Tipperei auf einer eingeblendeten Bildschirmtastatur.

Verbindungen: Der Vorteil der größeren Bauform ist natürlich mehr Platz. Und so finden sich auf der Rückseite von Fire TV neben der Power-Buchse folgende Anschlüsse: HDMI, ein optischer Audio-Ausgang, Ethernet und USB. Über den Ethernet-Anschluss kann die Box direkt an einen Router angeschlossen werden, was bei schwacher WLAN-Versorgung für eine gute Verbindung ins Netz sorgt.

Apps: Es sind gleich zum Start mehr Apps verfügbar als beispielsweise bei Googles Chromecast. Darunter auch Konkurrenten für Amazons Streamingdienst Instant Video. Eine Auswahl der in den USA verfügbaren Apps: Netflix, Hulu Plus, Watch ESPN, Pandora, Vevo, Vimeo, TuneIn, RedBull TV oder Plex.

Im Gegensatz zu Apple und Google setzt Amazon auch auf Spiele, so sind zum Start unter anderem Minecraft, Riptide GP 2 und Asphalt 8 mit dabei. Mit Sev Zero erscheint zum Start sogar ein exklusiver Titel für Fire TV. Passend dazu ist auch Amazons Controller für 39 Dollar zu kaufen. Insgesamt sollen laut Amazon "über 1000 Spiele" erscheinen.

Kinderschutz: Mit dem Feature FreeTime kann der Zugang für Kinder eingeschränkt werden. Dabei handelt es sich nicht um einen simplen - und meist nicht hundertprozentigen - Filter für nicht-kindgerechte Inhalte. Es können Zugänge für bis zu vier Kinder eingerichtet werden. Für jeden einzelnen lassen sich TV-Sendungen und Filme auswählen, die das Kind schauen darf, also eine Art Whitelist. Zudem kann die tägliche Zeit limitiert werden. Das Feature ist zum Star noch nicht verfügbar, soll im kommenden Monat starten.

(csr)
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