Sieg bei DSDS Der Rocker Thomas Godoj kämpfte mit den Tränen

Köln · Obwohl er seit Wochen als Favorit gehandelt wurde, konnte Thomas Godoj am Samstagabend sein Glück kaum fassen. Als er um 23.59 Uhr zum Sieger bei "Deutschland sucht den Superstar" gekürt wurde, kämpfte der sonst so coole Rocker mit den Tränen - und ließ sich erstmal von seiner Mama umarmen.

DSDS - Das große Finale
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Der 30-Jährige siegte im Finale der RTL-Castingshow in Köln mit 62 Prozent aller Anruferstimmen gegen seinen Kontrahenten Fady Maalouf. Godoj war völlig überwältigt: "Ich bin fertig. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll." Einen gehörigen Anteil an seinem Erfolg hat auch seine Mutter Danuta, die ihn regelrecht zum "DSDS"-Casting "geprügelt" habe. Nach der Entscheidung fiel Godoj ihr in die Arme.

Nach und nach dürfte dem einstigen Hartz-IV-Empfänger danach klar geworden sein, dass dieser Abend sein Leben völlig auf den Kopf stellen wird: Auf Godoj wartet ein Plattenvertrag, sein Debütalbum wird Ende Juni erscheinen, seine erste eigene Single "Love is you" wird ab Freitag (23. Mai) in den Regalen stehen.

Die rockige Ballade, die eigens für ihn geschrieben wurde, hatte er zuvor in Runde drei des spannenden Final-Abends vorgestellt. Auch Schnulzenkönig Maalouf, der mit seiner Musik in eine ganz andere Richtung geht, lieferte eine nahezu perfekte Leistung ab. Im weißen Anzug präsentierte der 29-Jährige seinen gefühlvollen Song "Blessed".

Bis zum Schluss hoffte der gebürtige Libanese, der erst vor 18 Monaten mit dem Traum von einer großen Gesangskarriere nach Deutschland gekommen war, seinen Konkurrenten aus Recklinghausen doch noch überrunden zu können. Die meisten Zuschauer aber entschieden sich erwartungsgemäß für den sympathischen Rocker, der "Ohne Plan B" ins Rennen gegangen war. Dieser Spruch des arbeitslosen technischen Zeichners, der bei "DSDS" alles auf eine Karte gesetzt hatte, war im Laufe der Mottoshows zu dessen Markenzeichen geworden.

Juror Dieter Bohlen ließ sich zu der Aussage verleiten, dass die Endrunde der fünften "DSDS"-Staffel die beste aller Zeiten war, obwohl er diesmal keines der beiden Finallieder geschrieben hatte. Godoj und Maalouf waren mit ihrer Leistung aus 30.000 Bewerbern hervorgestochen und bewiesen, dass sie berechtigterweise ins Finale gekommen waren. Die beiden gegensätzlichen Sänger hatten zunächst ihr Lieblingslied und danach den erfolgreichsten Titel ihrer "DSDS"-Laufbahn gesungen.

Kurz vor der Entscheidung präsentierte der "Gefühlsexperte" Maalouf im Duett mit dem Rocker aus Recklinghausen eine ganz besondere, mehrsprachige Version des Frank-Sinatra-Klassikers "My Way". Danach erwarteten die beiden Hand in Hand das Votum der Fernsehzuschauer.

Obwohl wenig später auf der "DSDS"-Bühne der große Siegestaumel für den neuen deutschen Superstar begann, erwies sich Vollblutmusiker Godoj einmal mehr als bodenständiger Typ, den die Recklinghäuser als netten Jungen von nebenan schätzen. Seinen Erfolg hätte er sich niemals träumen lassen und aus Angst vor Enttäuschung immer nur von Show zu Show gedacht. Menschlich werde er sich nicht ändern, versprach der im schlesischen Rybnik geborene Godoj. Nur sein Terminkalender werde jetzt sicherlich um einiges voller sein als vor seinem Leben mit "DSDS".

"Ich freue mich auf alles, was noch kommt", sagte der Sänger mit Band-Erfahrung, der trotz seines hoch gelobten Talents lange auf seinen Erfolg warten musste. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, bei "DSDS" mitzumachen, betonte der Rocker, der einst acht Semester Bauwesen studierte und sich dann doch für seine große Leidenschaft - die Musik - entschieden hatte.

Einen gehörigen Anteil an seinem Erfolg hat auch seine Mutter Danuta, die ihn regelrecht zum "DSDS"-Casting "geprügelt" habe. Der zweitplatzierte Maalouf erwies sich indes als fairer Verlierer, umarmte Godoj nach der Entscheidung und verkündete, er fühle sich auch als Gewinner.

Wie die Karriere eines Superstars florieren kann, beweist derzeit gerade Vorjahressieger Mark Medlock, dessen neuer Song "Summer Love" gerade Popdiva Madonna von Platz eins der deutschen Charts verdrängt hat. Für weiteren Superstar-Nachwuchs ist übrigens gesorgt: RTL plant eine weitere Staffel der Castingshow. Fest steht offenbar auch schon, dass dann Stammjuror und Sprücheklopfer Bohlen wieder mit dabei sein wird.

Durchschnittlich 5,54 Millionen Zuschauer (Markanteil 20 Prozent) schalteten nach Angaben des Senders beim Finale ein. Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es 3,28 Millionen (30,9 Prozent). Bei der späteren "Entscheidungsshow" waren es im Schnitt 5,86 Millionen Zuschauer (31,4 Prozent) und bei der Zielgruppe 3,74 Millionen (41,3 Prozent).

(afp/RPO)
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