Besuch beim Dreh in Münster "Tatort": Boerne unter Verdacht

Münster/köln · Dreharbeiten in Münster sind für die Kölner "Tatort"-Macher ein schöner Ausflug aufs Land.

 Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) im Bambusdschungel, der im Westfälischen Landesmuseum aufgebaut wurde. Foto: WDR

Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) im Bambusdschungel, der im Westfälischen Landesmuseum aufgebaut wurde. Foto: WDR

Foto: Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) im Bambusdschungel, der

Auf dem Land ist es schön. "Das würden wir in Köln nicht erleben", sagt Jutta Müller.

Die Produzentin, die alle zwei Jahre statt der WDR-eigenen Colonia Media einen Münster-"Tatort" realisiert, staunt: Für die Dreharbeiten vor dem Westfälischen Landesmuseum am Domplatz hat die Stadt eine Baustelle auf dem Bürgersteig geschlossen und die Straße abgesperrt.

Boerne-Darsteller Jan Josef Liefers kommt mit dem Fahrrad zum Set, unterwegs hat er die Garderobiere getroffen und kurzerhand auf dem Gepäckträger mitgenommen. Kaum eine zweite Stadt identifiziert sich so mit ihrem "Tatort" wie Münster, im Team herrscht bei den (aus Kostengründen wenigen) Ausflügen aufs Land Jugendherbergsstimmung.

Kommissar-Darsteller Axel Prahl hat eigentlich drehfrei, erscheint aber trotzdem für ein Fan-Foto. Vor zehn Jahren hatte er der damals siebenjährigen Laura Kracht das versprochen und ließ sich bereitwillig mit der heute 17-Jährigen ablichten. Nächstes Treffen: wieder in zehn Jahren.

In der "Tatort"-Folge mit dem Arbeitstitel "Die chinesische Prinzessin" gerät Rechtsmediziner Boerne unter Mordverdacht. Am Geburtstag von Kommissar Thiel begeistert er sich weniger für die Ausstellungseröffnung der chinesischen Künstlerin Songma (gespielt von Huichi Chiu) als vielmehr für die Künstlerin selbst: letzte Nachfahrin der Kaiserinwitwe Cixi, atemberaubend schön - und als Dissidentin vom chinesischen Geheimdienst überwacht. Am nächsten Morgen liegt sie tot neben ihm, der Professor ist ohne jede Erinnerung.

Für die Dreharbeiten dachten die Produktions-Ausstatter sich drei große Kunst-Installationen mit 130 roten Lampions, Unmengen von der Decke herabhängenden Bambus-Stangen und vielen ineinander verschraubten Schreibtischen aus, die im noch bis 2014 geschlossenen Museum aufgebaut wurden. Museumsdirektor Hermann Arnhold: "Sowas könnte hier tatsächlich ausgestellt werden."

Es ist schon schön auf dem Land.

(tüc)
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