Trotz Werbevorwürfen WDR hält an Frank Plasberg fest

Köln · Dass "Hart aber fair"-Moderator Frank Plasberg sein Gesicht für deutsche Unternehmen hergibt, ist für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) offensichtlich kein Problem. "Wir haben keinen Anlass, an der journalistischen Unabhängigkeit von Frank Plasberg zu zweifeln", sagte eine Sprecherin des Kölner Senders am Mittwoch. Sie konterte Kritik an einem Engagement Plasbergs für die Besten unter Deutschlands Arbeitgebern.

Plasberg und Gäste über die Sucht nach Öffentlichkeit
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Zuvor hatte der Medienjournalist Stefan Niggemeier ("Der Spiegel") per Eintrag auf seinem Blog darauf hingewiesen, dass Plasberg neuer Mentor von Top Job wurde. Die Initiative zeichnet nach eigenen Angaben eine gute Personalführung mittelständischer Unternehmen aus. In einer Mitteilung zitierte "Top Job" den Moderator mit den Worten, es sei ihm "eine besondere Freude", die Besten unter Deutschlands Arbeitgebern "zu fördern und bekannt zu machen".

WDR will Engagement "inhaltlich nicht bewerten"

Auf die Frage, ob Plasberg mit seinem Engagement gegen die Statuten des Senders verstoßen habe, teilte der WDR mit, die Vorschriften seien allein für fest angestellte Mitarbeiter gültig. Plasberg aber sei freier Mitarbeiter des Senders. Ob sein Engagement als fester Mitarbeiter legitim wäre, war zunächst nicht zu erfahren.

Offen ließ der Sender die Frage, ob Plasbergs Engagement dem WDR und der ARD insgesamt gut zu Gesicht stünde. Der Sender teilte dazu mit, das Engagement "inhaltlich nicht bewerten" zu wollen. Die Sprecherin betonte: "Wir sehen keinen Fall darin. Die Zusammenarbeit mit Frank Plasberg beruht auf Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung."

(DAPD)
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