Schauspieler war geisteskrank Klaus Kinskis Psychiatrie-Akten aufgetaucht

Berlin (RPO). Klaus Kinski ist einer der größten Schauspieler, die Deutschland jemals hervorgebracht hat. Doch jetzt wird allmählich bekannt, wie nah Genie und Wahnsinn bei dem Mimen beieinander lagen. Kinski befand sich bereits zu Anfang der 50er Jahre in psychiatrischer Behandlung und litt an schweren Psychosen.

Klaus Kinski - seine Filme
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Foto: ddp

Klaus Kinski spielte stets Rollen, die an die Grenzen gingen - und darüber hinaus. Welche Grenzen er privat überschritt, zeigen die Behandlungsdokumente, die eine Berliner Klinik nach Angaben der "Bild"-Zeitung nun veröffentlicht hat. Demnach wurde Kinski bereits im Alter von 24 Jahren, am 05.09.1950, unter seinem Geburtsnamen Klaus Nakschinski in die Psychiatrie eingeliefert.

Die damalige endgültige Diagnose lautete "Psychopathie", worunter nach heutigen Maßstäben eine Persönlichkeitsstörung zu verstehen ist. Auslöser für die Probleme des Jungschauspielers war die unerwiderte Liebe zu einer 24 Jahre älteren Ärztin. Kinski muss von ihr bessesen gewesen sein, glaubt man den Akten, die jahrelang verborgen im Archiv vor sich hinschlummerten.

"Nach seiner Darstellung lieben sich beide innig", wurde seinerzeit notiert. Tatsächlich hegte die Ärztin nur mütterliche Gefühle für den arbeitslosen Schauspieler. Sie verbot ihm sogar, sich ihm zu nähern. Doch Kinski scherte sich nicht darum, schlief auf dem Balkon, beschimpfte die Frau und demolierte die Kücheneinrichtung.

Eifersucht und Verzweiflung trieben Kinski schließlich zu einem Selbstmordversuch, er schluckte erst Morphium und zehn Tage später Schlaftabletten - ohne den gewünschten Erfolg. Schließlich rief der 1991 an einem Herzinfarkt verstorbene Darsteller die Polizei, um seine Geliebte abholen zu lassen. Allerdings wurde Kinski mitgenommen.

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