Erfolgreiche Migranten Ohne diese Türken wäre Deutschland ärmer

Düsseldorf (RPO). Rund 2,2 Millionen Türken und Deutsche türkischer Abstammung leben in Deutschland. Oft haben sie mit einem schlechten Image zu kämpfen. Dabei beweisen viele von ihnen Tag für Tag, dass "den Türken" kein Pauschalurteil gerecht wird. Sie haben Erfolg und unserer Land bereichert - jeder auf seine Art. Wir stellen einige Beispiele vor.

Diese Türken haben Deutschland bereichert
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Diese Türken haben Deutschland bereichert

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In den 60er Jahren waren Türken in Deutschland willkommen: Es herrschte Arbeitskräftemangel, die Regierung warb um Gastarbeiter. Die sollten für ein paar Jahre im Bergbau und anderen (bei Deutschen wenig beliebten) Jobs schuften und dann in ihre Heimat zurückkehren. Doch viele blieben und holten ihre Familie nach. Heute stellen die 1,8 Millionen Türken in Deutschland die größte Bevölkerungsgruppe unter den Migranten. Dazu kommen rund 415.000 türkischstämmige deutsche Staatsbürger.

Wenn Türken und türkischstämmige Deutsche ins öffentliche Bewusstsein rücken, dann meist als Problem: Der Anteil der türkischen Jugendlichen, die keinen Schulabschluss haben und arbeitslos sind, liegt über dem Bundesdurchschnitt. Mit dem Thema Integration verbinden viele Deutsche in erster Linie eine scheinbar ewig dauernde politische Debatte ohne greifbare Ergebnisse. Schulen, die als "Problemschulen" Schlagzeilen machen, sind vor allem die mit einem hohen Ausländeranteil - und Ausländer, das sind in Deutschland eben vor allem Türken.

Doch wer nur diese Seite der Medaille sieht, wird Deutschlands türkischstämmiger Bevölkerung nicht gerecht. Es gibt viele Erfolgsbiographien türkischer Deutscher - man muss sie nur wahrnehmen. Und genau das ist meist das Problem: Die Negativ-Schlagzeilen überdecken die Erfolgsgeschichten.

Fakt ist: Ohne Türken wäre Deutschland nicht das, was es ist. In Kultur, Politik, Wirtschaft und Sport haben die Kinder der Gastarbeiter ihre Spuren hinterlassen. Haben einen Blickwinkel eingebracht, den es ohne sie nicht gegeben hätte. Und haben die Deutschen gezwungen, über den Tellerrand zu schauen.

So wie Serdar Somuncu, der sich als türkischer Staatsbürger an Hitlers "Mein Kampf" heranwagte und mit einer Lesung aus dem Machwerk auf Tournee ging. Sein Ziel: Die Lächerlichkeit des Geschriebenen zu offenbaren.

Oder wie der türkischstämmige deutsche Regisseur Fatih Akin, der sich in seinem Film "Gegen die Wand" mit dem Leben junger Türken in Deutschland auseinandersetzte - und darin den Konflikt zwischen Tradition und Moderne thematisierte.

Oder wie Kaya Yanar, der mit seiner Comedy-Sendung "Was guckst Du?!" viel zur Entkrampfung des Verhältnisses zwischen Deutschen und Migranten beitrug - und die Fernsehzuschauer ganz nebenbei so zum Lachen brachte, wie es nur wenigen anderen gelingt.

Sie alle leben Integration, während viele andere nur darüber reden.

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