Miss-America-Kandidatin zeigt ihr Tattoo Tabubruch in der Glitzerwelt

Atlantic City · Tabus zu brechen und damit Aufsehen zu erregen, ist heute gar nicht mehr so einfach. Fast alles hat man schon gesehen. In der sauberen Glitzerwelt der Misswahlen sieht die Sache anders aus: Hier löste eine Kandidatin der Miss-America-Wahl am Wochenende einen kleinen Skandal aus - weil sie ihre Tätowierungen offen zeigte.

Miss-America-Kandidatin zeigt ihr Tattoo
10 Bilder

Miss-America-Kandidatin zeigt ihr Tattoo

10 Bilder

Theresa Vail, die amtierende Miss Kansas, gilt als die erste Teilnehmerin in der Geschichte des Wettbewerbs, die ihre Tattoos im Wettbewerb nicht verdeckte. Sie schaffte es unter die ersten Zehn, gewann dann die landesweite Abstimmung, was sie bis in die Halbfinals brachte.

Zwei Tätowierungen zieren den Körper der 22-jährigen Blondine, die in der US-Armee dient, Opern singt und Bogenschießen als ihr Hobby bezeichnet: Das sogenannte Gelassenheitsgebet ("Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."), das vermutlich vor oder während des Zweiten Weltkriegs von dem amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr verfasst wurde, schlängelt sich über ihre Rippen. Als zweite Tätowierung trägt Miss Kansas die Insignien des sogenannten Dental Corps der US-Armee, einer Einheit von Zahnmedizinern, auf ihrer linken Schulter.

"Es wäre heuchlerisch, die Tattoos zu verdecken", sagte die 22-Jährige dem US-Portal people.com. "Wie kann ich anderen Frauen sagen, dass sie furchtlos sein und zu sich selbst stehen sollen, wenn ich das nicht tue? Ich bin, wer ich bin, mit Tätowierungen und allem anderen."

Zur schönsten Frau Americas wurde die 24 Jahre alte Nina Davuluri gewählt. Die amtierende Miss New York setzte sich bei der Wahl zur Miss America am Sonntag gegen 52 Konkurrentinnen durch.

Damit holte zum zweiten Mal in Folge eine Miss New York den Titel. Der Wettbewerb fand in Atlantic City statt und wurde landesweit im Fernsehen übertragen. Davuluri ist die erste Gewinnerin indischer Herkunft. Manche Nutzer des Kurznachrichtendienstes Twitter reagierten angesichts ihrer Herkunft mit Unverständnis und Ablehnung auf die Wahl.

Die Kandidatinnen - eine aus jedem US-Staat sowie jeweils eine aus dem Distrikt Columbia, aus Puerto Rico und von den Virgin Islands - traten im Badeanzug und im Abendkleid gegeneinander an, mussten sich außerdem im Talentwettbewerb und im Interview beweisen.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort