Schwangerschaftsdepression Dabei hatte Frau sich doch so gefreut

Düsseldorf · Die Schwangerschaft, eine glückliche Zeit? Für die meisten werdenden Mütter sicherlich, aber immerhin etwa 10 Prozent von ihnen leiden unter einer Schwangerschaftsdepression. Karussellfahrt der Schwangerschaftshormone oder Probleme in der Partnerschaft - und das gerade jetzt? Ein Versuch der Aufklärung:

 Ist die Frau schwanger, legt auch der werdende Vater um die Hüften zu.

Ist die Frau schwanger, legt auch der werdende Vater um die Hüften zu.

Foto: ddp, ddp

Eine Schwangerschaftsdepression ist nun wirklich nicht das, was sich eine werdende Mutter gewünscht hat. Dem Kind möchte sie eine tolle Mutter sein, aber stattdessen überfallen sie jetzt Depressionen. Das verursacht einen Teufelskreis. Das schlechte Gewissen, dem ungeborenen Leben nicht mit Freude, sondern mit Trauer zu begegnen, macht die Schwangerschaftsdepression umso schwerer kontrollierbar. Die Schwangerschaft bedeutet für die Mutter eine Achterbahn der Hormone. Kein Wunder, dass sie emotional sensibel, angreifbar und zuweilen auch instabil wird. Letztlich nachweisbar ist es nicht, aber eine weitestgehend verifizierte Vermutung: Ärzte vermuten einen Zusammenhang zwischen dem Karussell der Hormone in der pränatalen Zeit und der Schwangerschaftsdepression. Augenfällig ist allerdings die Tatsache, dass viele Frauen, die im Verlauf der Schwangerschaft eine depressive Phase erlebt haben, auch künftig mit Depressionen zu kämpfen haben.

Wie bei anderen Varianten der Depression gibt es auch hier ebenso viele denkbare Anzeichen wie Gründe. Typische Symptome sind eine tief anhaltende Melancholie, geminderte Belastbarkeit oder Entschlussfreudigkeit. Das morgendlich taube Gefühl, dem Alltag nicht gewachsen zu sein, das erst abends wieder aufzuklaren scheint, ist ebenso ein Warnzeichen, wie die Isolation der Frau von ihren sonstigen sozialen Kontakten. Und auch hier liegt die Gefahr in aufkeimenden Suizidgedanken. Die Gründe sind nicht minder unterschiedlich: Die Schwangerschaftsdepressionen kann hormonell - ja sogar erblich - bedingt sein. In dieser emotional sensiblen Zeit kann aber auch eine als negativ empfundene Schwangerschaft eine krankhafte psychische Störung hervorrufen. Nicht jede Schwangerschaft verläuft problemfrei oder gar glücklich. Die Ausprägung der Depression findet letztlich auch hier ihr Gesicht. Wenn die werdende Mutter Anzeichen einer krankhaften Angst empfindet, sollte sie unverzüglich den behandelnden Arzt oder die Hebamme darüber informieren. Eine kompetente Entscheidung über eine mögliche Bachblüten-, Gesprächs- oder Lichttherapie kann ein Schritt sein. Sie wollte bislang das Beste für ihr Kind. Damit, sich in therapeutische Betreuung zu begeben, wird sie auch weiterhin das Beste tun.

(TM)
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