Heute ist Tag der gesunden Ernährung Brainfood — So hilft Essen beim Denken

Düsseldorf · Unser Hirn arbeitet besser, wenn es mit den richtigen Nährstoffen versorgt wird. Zwar gibt es keine Einstein-Diät, mit der man sich einen höheren Intelligenzquotienten anfuttern kann, doch kann man über die Ernährung dennoch einiges für sein Konzentrations- und Leistungsvermögen tun.

Brainfood – Energie fürs Hirn
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Brainfood – Energie fürs Hirn

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Foto: dpa, Andrea Warnecke

Man mag es kaum glauben, doch tatsächlich braucht man zum Denken jede Menge Energie. Das Gehirn frisst mit seiner Denkleistung täglich rund 20 Prozent des Gesamtkalorienumsatzes. Um zu funktionieren, benötigt es Glucose, also Zucker und auch Fett. Doch ein paar süße Sahnetörtchen oder eine Tafel Schokolade liefern den falschen Zucker und auch das falsche Fett. Sie führen statt zu einem Leistungshoch zum Einbruch unserer Leistungsfähigkeit.

Denn Süßigkeiten überschwemmen den Körper mit leicht verfügbarem Zucker, der direkt im Blut landet. Der Stoffwechsel versucht nun den Zucker möglichst schnell zu verarbeiten. Im Ergebnis sorgt das dafür, dass unser Blutzuckerspiegel drastisch nach oben schnellt und dann rapide wieder abfällt.

Graue Zellen brauchen Kohlenhydrate

"Iss Dich fit" lautet das Motto zum Tag der gesunden Ernährung am Donnerstag, 7. März. Was aber muss man essen, um fit und leistungsfähig zu sein? Die Antwort der Ernährungsexperten lautet: Komplexe Kohlenhydrate essen. Diese stecken in Gemüse, Hülsenfrüchte und auch Vollkornprodukten. Vorteil dieser Kohlenhydrate ist, dass sie nach und nach vom Körper in Glucose umgewandelt werden und so die Denkzentrale kontinuierlich füttern. Hülsenfrüchte zum Beispiel werden vom Körper erst aufgespalten und dann aufgenommen. Der Blutzuckerspiegel schlägt so keine Kapriolen, sondern bleibt konstant auf einem Niveau, das uns in die Lage versetzt, über längere Zeit konzentriert zu arbeiten.

Weiterer Vorteil der Hülsenfrüchte ist ihr reicher Gehalt an Antioxidantien und Lecithin. Sie machen uns zwar nicht stressimmun, helfen uns aber, relaxter durch den Tag zu gehen.

Europäer futtern nicht genug Obst und Gemüse

Jeden Tag sollen wir 400 Gramm Obst und Gemüse essen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Das aber ist gar nicht so leicht, wie Zahlen des Europäischen Informationszentrums für Lebensmittel (EUFIC) zeigen. Sie belegen, dass die Europäer zu wenig davon essen. Deutschland schneidet beim Vergleich zwar recht gut ab, doch gesamteuropäisch gesehen sieht es eher mau aus: Rund die Hälfte der Länder erreicht das Gemüse- und Obstsoll nicht.

Neben den allgemeinen Ernährungsempfehlungen gibt es einige Energieknaller fürs Gehirn. Zu denen zählen Nüsse, Blaubeeren, Avocados oder auch Lachs oder Makrele, denn sie sind randvoll mit Vitaminen und Mineralstoffen und enthalten zum Teil auch mehrfach gesättigte Fettsäuren, die unser Hirn braucht. Positiven Einfluss haben so zum Beispiel die Omega-3-Fettsäuren des Lachses auf unser Nervenkostüm und das Hirn. Das Gehirn besteht nämlich selbst zu 60 Prozent aus Fett. Omega-3-Fettsäuren sind für das Hirn essentiell, denn aus ihm kann der Körper zum Teil genau die Fette bilden, aus denen das Hirn besteht. Zeitgleich halten diese mehrfach gesättigten Fettsäuren die Nervenzellen geschmeidig, denn ihre Hülle besteht zu großen Teilen aus diesen Fettsäuren.

Fisch oder Nuss

Wer mit Fisch auf Kriegsfuß steht, der kann diese Fette auch aus Leinsamen, Rapsöl oder Nüssen ziehen. Von vielen wegen ihres hohen Kalorienanteils gemieden, liefern Nüsse neben Vitamin B, Antioxidantien und Mineralstoffen den Nervenbotenstoff Cholin und tragen dazu bei, dass der Körper das Glückshormon Serotonin ausschüttet. Gegen Nervosität und Konzentrationstiefs helfen besonders Wallnüsse. Damit ist auch die Frage geklärt, warum "Studentenfutter" eigentlich seinen Namen trägt.

Mit Essen alleine ist es aber nicht getan. Gehirn und Organismus arbeiten nur dann optimal, wenn wir uns zudem mit einer ausreichenden Menge an Flüssigkeit versorgen. Am besten eignet sich Wasser, ohne das schon nach kurzer Zeit die Hirnleistung beginnt abzufallen. Menschen, die zu wenig Wasser zu sich nehmen, fühlen sich müde und unaufmerksam. Auch ihre Merk- und Konzentrationsfähigkeit nimmt ab. Ernährungswissenschaftler empfehlen rund1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüßten Tees oder Fruchtschorlen.

(wat)
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