Gen BRCA1 Frauen durch Brustkrebs-Gene fruchtbarer

Adelaide · Trägerinnen typischer Brustkrebs-Gene sind oft fruchtbarer als andere Frauen - dennoch sind diese Gene weniger verbreitet als in der Folge anzunehmen wäre. Diesem Phänomen hat sich der Genetikexperte Jack da Silva von der Universität Adelaide (Australien) gewidmet. Ein Grund könnte demnach der sogenannte Großmuttereffekt sein: Frauen nach der Menopause können die Zahl ihrer Enkel steigern, weil sie ihre Töchter und deren Nachkommen unterstützen.

Die Bedeutung des Gens BRCA1 für Brustkrebs wurde 1994 entdeckt.
Bei Frauen mit Mutationen in diesem Gen steigt das Risiko für Brusttumore auf bis zu 80 Prozent. Als weitere kritische Erbanlage wurde BRCA2 identifiziert. Mutationen in den beiden Genen sind für den Großteil der erblichen Brustkrebsfälle und für fünf bis zehn Prozent aller bösartigen Brusttumore verantwortlich. Auch das Risiko für Eierstockkrebs und andere Tumoren steigt. Eine Studie aus dem Jahr 2011 hatte ergeben, dass Trägerinnen von BRCA1- oder BRCA2-Mutationen bis zu zwei Kinder mehr hatten als Frauen aus einer Vergleichsgruppe.

(dpa)
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