Work-Life-Balance Die zehn häufigsten Erkrankungen am Arbeitsplatz

Düsseldorf · Dauersitzen, Schlafmangel, Langzeitkonzentration - die körperlichen Anforderungen am Arbeitsplatz werden immer vielfältiger, und damit auch die gesundheitlichen Folgen für die Beschäftigten.

So macht Arbeit krank
Infos

So macht Arbeit krank

Infos
Foto: dpa, Britta Pedersen

Der menschliche Körper ist für die unterschiedlichsten Strapazen präpariert: Springen, Rennen, Handwerken und komplexe Aufgaben lösen. All das bereitet ihm keine Probleme. Stundenlanges Sitzen vor dem Computer allerdings kann er nur schlecht ausgleichen.

Von Kopf bis Hand

Die häufigsten Beschwerden sind Rückenschmerzen und Haltungsschäden. Viele sitzen mit gekrümmter Rücken und angezogenen Schultern vor dem Bildschirm. Gründe dafür sind billige Bürostühle, die den Rücken nur wenig unterstützen und die falsche Sitzhöhe haben. Auch Handgelenke, Ellenbogen und Schulterregion stehen unter permanenter Belastung. Denn die sich wiederholenden Bewegungen bei der Nutzung von Maus und Tastatur können zu entzündlichen Prozessen in den Gelenken führen. Linderung verschafft hier nur ein Gelkissen unter dem Handgelenk oder ein regelmäßiger Mauswechsel zwischen den Händen.

Vorsicht Mangelerscheinungen

Weitaus schwerer zu erkennen sind Mangelerscheinungen, die durch lange Büroaufenthalte entstehen. Ein Defizit an Vitaminen und Spurenelementen etwa, kann nur durch eine Blutuntersuchung beim Hausarzt fest gestellt werden. Bis es dazu kommt, vergehen jedoch oft Monate. Wer durch viele Überstunden zum "Stubenhocker" wird, läuft Gefahr einen Mangel an Vitamin D zu entwickeln. Denn das Vitamin wird nur bei Kontakt mit Sonnenlicht produziert. Folgen sind Antriebsschwäche und Konzentrationsmangel.

Doch nicht nur Mangelerscheinungen wirken negativ auf den Stoffwechsel vieler Beschäftigter ein. Auch Bewegungsmangel wird zu einem immer größeren Problem unter den Schreibtischhockern. Für viele ist der Gang vom Bett zum Bürostuhl und von Dienstschluss zum nächsten Fast-Food-Italiener längst Routine. Sport und gesunde Ernährung fehlen dadurch völlig - und zusätzliche Kilos entstehen. Was im ersten Moment nur der eigenen Eitelkeit widerstrebt, kann sich auf Dauer zum gesundheitsschädlichen Übergewicht und im schlimmsten Fall einer Diabetes entwickeln.

Auf regelmäßige Pausen achten

Trotz der steigenden Zahl von Krankheitsfällen am Arbeitsplatz wird es wohl noch Jahre dauern, bis Unternehmen ein effektives Gesundheitsmanagemet für ihre Mitarbeiter einführen. Um so wichtiger ist es, dass Arbeitnehmer ihre körperlichen, geistigen und psychischen Grenzen eigenständig wahren. Entscheidend hierfür ist es, regelmäßige Ruhephasen in den Arbeitsalltag zu integrieren.

So sollten neben der Mittagspause immer wieder bewusste Entspannungspausen eingelegt werden. Zehn Minuten aus dem Fenster zu sehen und die Gedanken schweifen zu lassen beispielsweise, ist ein einfaches und schnelles Mittel, um zwischendurch den Kopf frei zu kriegen. Zusätzliche fünf Minuten Streckübungen für Nacken, Rücken und Beine wirken Kopfschmerzen und Haltungsschäden entgegen, und steigern durch ein erhöhtes Wohlbefinden auch die Konzentration.

(anch/rm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort