Last-Minute-Reisen Gesundheitstipps für Spontanreisende

Düsseldorf (RPO). Einfach mal spontan weg und den Kopf lüften, das reizt so manchen. In der Eile der Vorbereitungen denkt aber nicht jeder an seine Gesundheit und Probleme, die besonders in fernen Reiseländern auf ihn warten. Auch Spontanreisende sollten sich über die Infektionsrisiken im Land der Träume informieren.

Die kurzfristige Entscheidung für eine Fernreise ist heute für viele Urlauber selbstverständlich. Die Eile bei den Vorbereitungen, aber auch die Sorglosigkeit vieler Urlauber führen jedoch häufig dazu, dass die angemessene Gesundheitsvorsorge bei einer Last-Minute-Reise zu kurz kommt. "Auch Spontanreisende sollten sich vorab unbedingt über mögliche Infektionsrisiken im Zielland informieren und entsprechend vorsorgen", sagt Privatdozent Dr. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf (CRM ). Denn viele Impfungen sind auch kurzfristig möglich.

Welche Impfungen auch kurzfristig noch gehen

Dazu gehört zum Beispiel die Auffrischungsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten. Aber auch Impfungen, die einen grundlegenden Schutz erst aufbauen müssen, beispielsweise gegen Hepatitis A, Typhus, Meningokokken und Grippe, können noch unmittelbar vor einer Abreise erfolgen. "Es ist besser, kurzfristig zu impfen, als auf die Schutzwirkung komplett zu verzichten", rät Reisemediziner Jelinek.

Problematisch kann es bei einer Last-Minute-Reise in bestimmte Regionen Afrikas und Südamerikas werden. Manche Länder fordern unter Umständen den Nachweis einer Gelbfieberimpfung, die mindestens zehn Tage vor der Einreise erfolgt sein muss und nur in autorisierten Gelbfieberimpfstellen vorgenommen werden kann. Wer eine Reise in diese Gebiete plant, sollte sich vorher bei der Botschaft des jeweiligen Landes nach den Einreisevorschriften erkundigen.

Mückenschutz ist Malariaschutz

Besonders bei Reisen in tropische und subtropische Länder sollte ein Mückenschutzmittel Bestandteil der Reiseapotheke sein. Denn in diesen Regionen können Mücken gefährliche Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber übertragen. Gut eignen sich Repellents zum Auftragen auf die Haut mit dem Wirkstoff DEET (Diethyl-m-Toluamid) in einer Konzentration von über 30 Prozent. Tagsüber sollten Urlauber außerdem helle, geschlossene Kleidung tragen.

Bei Reisedurchfall sind orale Rehydratationslösungen empfehlenswert. Fertigpräparate, die in Wasser eingerührt werden, sind in Apotheken erhältlich. Sie geben dem Körper nicht nur die nötige Flüssigkeit, sondern auch die verlorenen Mineralstoffe zurück. Der normale Reisedurchfall beruhigt sich meist innerhalb von zwei bis vier Tagen von selbst. Die Heilung kann auch durch Medikamente unterstützt werden, die eine Kombination der Wirkstoffe Tanninalbuminat und Ethacridinlactat-Monohydrat enthalten.

(wat/chk)
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