Versorgungsreport In Nordrhein droht Hausärztemangel

Düsseldorf · Bei den Hausärzten droht in der Region Nordrhein in den nächsten Jahren ein Mangel. Die Ärzte sind im Moment im Schnitt 52,2 Jahre alt. Um den derzeitigen Versorgungsstand zu halten, müssen rund 5000 Hausärzte bis 2030 ersetzt werden.

Das sind die wichtigsten Vorsorgechecks
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Foto: AOK Mediaservice

In der Region Nordrhein mit den Großstädten Köln und Düsseldorf droht einer Studie zufolge in den kommenden Jahren ein Hausärztemangel. Sollten die Niederlassungszahlen auf dem Niveau der letzten fünf Jahre bleiben, würden 2030 rund 1700 Hausärzte fehlen, heißt es in dem am Montag in Düsseldorf vorgestellten Versorgungsreport der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein.

Das Durchschnittsalter bei den Hausärzten liege derzeit bei 52,2 Jahren. Laut Prognose müssen rund 5000 Hausärzte bis 2030 ersetzt werden, um den derzeitigen Versorgungsstand zu halten. Jährlich gehen demnach in der Region Nordrhein mehr als 200 Hausärzte in den Ruhestand, aber nur etwa 100 Nachwuchsmediziner absolvieren die Facharztprüfung für Allgemeinmedizin.

Behandlungsbedarf nimmt zu

In 22 von 26 Kreisen nehme der hausärztliche Behandlungsbedarf in den kommenden 20 Jahren demografisch bedingt zu. Nur in vier Städten - Remscheid, Wuppertal, Duisburg und Essen - rechnet die KV mit einem stagnierenden oder rückläufigen Bedarf. In den Kreisen Heinsberg, Kleve und dem Rhein-Sieg-Kreis steige der Bedarf dagegen besonders stark an.

Mehr als 19 000 niedergelassene Ärzte, Psychotherapeuten und ermächtigte Krankenhausärzte sind in der KV Nordrhein zusammengeschlossen. Sie stellen die ambulante medizinische Versorgung für rund zehn Millionen Menschen sicher.

Im Rheinland versorgt ein Hausarzt nach KV-Angaben im Schnitt fast 1600 Menschen - dieses Verhältnis gilt auch als angemessen. Je nach Region schwankt die Zahl dabei zwischen knapp 1100 in Bad Honnef und knapp 2500 in Kaarst bei Düsseldorf.

Auch an Fachärzten mangelt es

Auch Fachärzte hätten in einigen Bereichen und Regionen Nachwuchsprobleme, hieß es weiter. Wegen der Alterung der Gesellschaft steige der Bedarf an Augenärzten, Urologen und HNO-Ärzten. Die Niederlassungszahlen in diesen Fachgruppen sinken oder stagnieren aber. Dagegen sind die meisten Städten und Kommunen laut Modellrechnung 2030 weiterhin mit Radiologen, Orthopäden, Fachinternisten und Gynäkologen ausreichend versorgt.

(lnw)
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