Psychologen belegen Optimisten sind weniger erkältet

Hamburg · Sie laufen wieder: In den ersten beiden Monaten des Jahres haben Schnupfennasen Hochsaison. Doch Optimisten sind besser davor geschützt. Das fanden Psychologen des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf und der Techniker Krankenkasse heraus.

Erkältungsmythen aufgeklärt
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Foto: ddp

Nach den Ergebnissen der Psychologen fangen sich zumindest Studenten weniger schnell eine Erkältung ein, wenn sie grundsätzlich eine positive Einstellung zum Leben haben."Wir wissen aus vielen Studien, dass die Lebensweise, das heißt, wie wir uns ernähren, wie viel wir uns bewegen und wie wir mit Stress umgehen, Einfluss auf unser Immunsystem und damit unser Infektionsrisiko hat. Wir wollten wissen, ob es im Gegenzug möglich ist, dieses Risiko durch eine positive Lebenseinstellung zu reduzieren", erklärt Heiko Schulz, Psychologe bei der Techniker Krankenkasse (TK), das Projekt.

Wie stark die Erkältungswelle die Menschen in Deutschland heimsucht, hängt vor allem davon ab, wie lang und hart der Winter wird und — wie Psychologen der Roehampton University in London, des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sowie der TK herausgefunden haben — von der Lebenseinstellung.

Die Wissenschaftler hatten um zu diesem Ergebnis zu gelangen Studierende anhand von Aussagen wie "Wenn etwas schiefgehen kann, dann geht es auch schief" oder "Was auch immer kommen mag, ich krieg das schon hin" zunächst in Optimisten und Pessimisten unterteilt. Anschließend untersuchten die Wissenschaftler den Infektionsstatus von 80 Studierenden einmal während und einmal außerhalb ihrer Prüfungsphase. Dafür wurden die Teilnehmer in beiden Phasen nach dem Auftreten von neun Erkältungssymptomen wie verstopfter Nase, Husten oder Halsentzündung befragt.

Die Ergebnisse bestätigen: Die optimistischen Hochschüler empfanden ihre Prüfungsphase als weniger stressig und psychisch belastend und wiesen weniger Erkältungssymptome auf. Pessimisten empfanden die Prüfungsphase dagegen schwer zu bewältigen, sie investieren mehr Energie, um den Stress zu bewältigen und sind dadurch krankheitsanfälliger.

Nach Angaben der TK war jeder Beschäftigte in Deutschland im Jahr 2010 1,8 Tage wegen Erkältung oder anderer Atemwegserkrankungen krankgeschrieben, 2009 waren es sogar 2,1 Tage. Ihren Höhepunkt erreicht die Schnupfensaison traditionell im Februar.

(wat)
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