Sanfte Mittel Schlafstörungen mit Heilpflanzen lindern

Würzburg · Schlafstörung und Einschlafprobleme sind ein weit verbreitetes Phänomen. Mancher weiß keinen anderen Rat, als sich vom Arzt Schlafmittel verschreiben zu lassen. Man kann jedoch auch zunächst einen sanften Weg versuchen.

Sieben typische Schlafmythen
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Foto: dapd

Arzneipflanzen können bei Schlafstörungen helfen, die nicht auf einer organischen Erkrankung beruhen. Baldrian etwa habe eine beruhigende, schlaffördernde Wirkung, ohne dass wie bei manchem synthetischen Schlafmittel die Gefahr einer Abhängigkeit bestehe, erläutert Johannes Gottfried Mayer von der Forschergruppe Klostermedizin an der Universität Würzburg. Erst vor wenigen Jahren hätten Wissenschaftler herausgefunden, dass die sogenannten Lignane des Baldrians ähnlich wie der körpereigene Botenstoff Adenosin wirken.

"Adenosin ist unser Drehzahlbegrenzer: Je mehr der Mensch aktiv ist, desto mehr Adenosin wird ausgeschüttet", erklärt Mayer. "Dieser Stoff macht müde, so dass der Mensch gezwungen ist, sich auszuruhen." An der schlaffördernden Wirkung des Baldrians seien allerdings noch weitere Inhaltstoffe beteiligt. Außerdem hätten neuere Studien gezeigt, dass eine Kombination mit Hopfen die Wirkung noch verstärken kann.

Wer Baldriantee zubereitet, sollte darauf achten, dass der Tee am besten kalt angesetzt wird und möglichst lange, am besten mehrere Stunden, ziehen sollte. Nach dem Abseihen kann man den Tee auf angenehme Trinktemperatur erwärmen. "Wer keinen Baldriantee mag, kann ihn mit einem Tee aus Melissenblättern und Lavendelblüten verfeinern", rät Mayer. Baldrian beeinträchtige nicht die Fahrtüchtigkeit, wie der TÜV Rheinland festgestellt habe.

(dpa)
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