Düstere Prognose für Krankenhäuser Kliniken schlecht auf Demenz vorbereitet

Bonn · Der Anteil der demenzkranken Patienten steigt von Jahr zu Jahr. Die Krankenhäuser sind darauf nur unzureichend vorbereitet.

Demenz – wer haftet bei Schäden?
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Foto: dpa, Jochen Lübke

Immer mehr ältere Patienten in Krankenhäusern haben eine Demenz und stellen die Kliniken vor neue Herausforderungen. Das sei ein "dramatisches Problem", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Werner Hofmann am Donnerstag in Bonn auf dem Kongress der Gesellschaft. "Ab 2020 wird jeder fünfte Krankenhauspatient unter einer Demenz leiden." Die Kliniken würden von dieser Entwicklung überrollt und seien bislang nicht ausreichend auf die Behandlung und Pflege von Demenzkranken eingestellt.

Personal nicht auf alle Fälle vorbereitet

Mit der Demenz gingen Stürze, Schenkelhalsbrüche, Herzinfarkt und akute Infektionen einher, sagte Hofmann. Deshalb lägen auch in Kliniken der Inneren Medizin und Chirurgie viele Demenzkranke. Dort habe bereits etwa jeder Vierte die Erkrankung. Das zumeist für solche Fälle ungeschulte Personal sei schon in der Notaufnahme mit diesen Patienten überfordert.

Hofmann forderte, Krankenhäuser alters- und demenzgerecht zu gestalten. Optimal wären Spezialstationen für die Erkrankten, in denen Geriater zusammen mit den Fachärzten solche Patienten betreuten. Derzeit gebe es insgesamt 220 Betten verteilt auf 18 geriatrische Kliniken, in denen das möglich sei.

(dpa)
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