Greenpeace warnt Salate mit Giftcocktail

Hamburg (rpo). Salate aus dem Supermarkt sind stark mit Pestiziden und Nitrat belastet. Tests der Umweltschutzorganisation Greenpeace ergaben, dass kaum ein Salate aus konventioneller Landwirtschaft frei von Pestizid-Rückständen ist. Die getesteten Salate stammten aus dem Angebot der Supermarktketten Edeka, Metro, Lidl, Rewe, Spar und Tengelmann.

Fünf der 21 Kopf-, Eichblatt- und Rucolasalate erreichten den gesetzlichen Grenzwert für Spritzmittel oder überschritten diesen sogar bis um das 36-fache. Die zum Teil massiven Überschreitungen fanden sich der Sprecherin zufolge in Salaten aus Italien und Belgien. Gut schnitten bei dem Test der insgesamt 23 Salate laut Greenpeace allein zwei Bio-Salate ab, in denen keine Pestizide nachgewiesen wurden.

Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace kritisierte: "Damit Kopf-, Eichblatt- oder Rucolasalat in dieser Jahreszeit überhaupt gedeiht, wird er häufig in Treibhäusern gepäppelt, stark gespritzt und überdüngt, wodurch die Pestizid- und Nitratwerte nach oben schnellen." Der Verkauf von fast einem Viertel der Testware sei gesetzeswidrig. Vor allem die Pestizide Deltamethrin, Diphenyl, Diflubenzuron, Ethofenprox und Iprodion, die zum Teil Krebs auslösen und das Hormonsystem beeinträchtigen könnten, wiesen zu hohe Werte auf. In 91 Prozent der belasteten Salate fanden sich zudem gesundheitlich besonders bedenkliche Giftcocktails mit bis zu acht Pestiziden gleichzeitig, wie Krautter erläuterte.

Für den Test hatten Greenpeace-Mitarbeiter nach eigenen Angaben Ende November in Supermärkten in Hamburg, Köln, Kassel, Leipzig und Stuttgart Salate gekauft. Die Proben überprüfte ein Speziallabor auf über 350 verschiedene Pestizidrückstände.

Der Greenpeace-Sprecherin zufolge hat die Umweltorganisation Anzeige gegen Rewe und Tengelmann wegen des wiederholten Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz erstattet und fordert, die Vermarktung derartiger Ware zu stoppen und die Hersteller zu nennen.

(afp)
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