Wie ein US-Sheriff über die Droge aufklären will So erschreckend wirkt Crystal Meth

Washington · Sie ist derzeit die bekannteste Partydroge und richtet massive Schäden im Körper an: Crystal Meth. Doch Warnungen etwa aus der Politik helfen nur selten, um Jugendliche davon abzuhalten, sie auszuprobieren. Ein Sheriff in den USA hat sich deshalb etwas Ungewöhnliches einfallen lassen um aufzuklären. Er hat Meth-Opfer fotografiert.

Was Crystal Meth aus Menschen macht
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Was Crystal Meth aus Menschen macht

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Foto: dpa

Crystal Meth ist auch in Deutschland immer mehr auf dem Vormarsch. Die leicht herzustellende und daher auch günstige Droge kommt vor allem aus dem osteuropäischen Raum. Und sie hat immer mehr Konsumenten. Doch die Folgen sind fatal.

Zunächst macht die Droge euphorisch, man merkt keinen Hunger, keine Müdigkeit. Die Auswirkungen auf den Körper aber sind recht schnell bemerkbar. Gewichtsverlust, Aggressionen, Hirnschädigungen, Psychosen sind nur eine Auswirkungen des Pulvers. Und genau das wird auch auf den Vorher/Nachher-Bildern deutlich, die der Sheriff Bret King für ihre Dokumentation von Crystal-Meth-Süchtigen zusammengestellt hat.

Kampagne an US-Schulen

Da ist eine junge Frau, die acht Monate nach der Aufnahme plötzlich erste Falten und Pickel im Gesicht hat. Oder der Mann, der nur drei Monate später schlimme Ekzeme im Gesicht hat. Nur zwei Beispiele, mit denen das Multnomah County Sheriff's Office im US-Staat Oregon über die Droge und ihre Auswirkungen aufklären will.

Sie haben die Kampagne "From Drugs to Mugs" ins Leben gerufen, mit der sie an US-Schulen warnen wollen vor den Folgen von Drogen — und zwar nicht nur vor Crystal Meth. Denn sie wissen genau, dass solche Bilder viel eindrucksvoller wirken als jedes mahnende Wort.

"Ich danke den Männern und Frauen, die, durch ihre Geschichte und Fotos, ihre Erfahrungen mit Methamphetaminen teilen können, so dass ihr niemals selbst ausprobieren müsst, was die Drogen mit euch tun", beginnt Sheriff King immer seine Rede, heißt es auf der Webseite des Reviers. Er habe jeden der fotografierten Gefängnisinsassen besucht und interviewt. "Ich hoffe, dass dies dazu führen wird, dass ihr niemals Amphetamine probiert und ich euch nie im Gefängnis sehen werde."

"Überraschend und schockierend"

King hatte damals von selbst angefangen, die Drogensüchtigen, die aufs Revier kamen zu fotografieren. Er befragte sie, um mehr über ihr Leben mit der Droge zu erfahren, welche Erfahrungen sie damit haben, wie sie durch die Droge in die Kriminalität gerieten und was sie jungen Menschen raten würden.

Daraus ist inzwischen ein größeres Projekt geworden, das verschiedene Drogensüchtige zeigt — ohne zu verraten, welche Droge genau der abgebildete Mensch denn nun nimmt. Bei den Schülern, die ab 13 Jahre alt sind, jedenfalls scheint die bildliche Warnung anzukommen.

"Es war wirklich interessant, wie sich die Gefangenen euch geöffnet haben und ihr Problem erkannt haben", sagte etwa ein Schüler, den das Polizeirevier auf seiner Webseite zitiert. Ein anderer sagte: "Es war überraschend und schockierend für mich, die Auswirkungen der Drogen zu sehen." Und den wohl besten Satz für die Aufklärer ist wohl der, den mehrere Jugendliche äußerten: Dass sie, nachdem sie die Bilder gesehen haben, nie Crystal Meth probieren wollten.

(das)
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