Chirurgen warnen Unnötige Operationen aus Geldgier?

Berlin · Unnötige Operationen aus ökonomischen Gründen scheinen in vielen Städten zum Alltag zu gehören. Die deutsche Gesellschaft für Chirurgie warnt, dass Patienten häufig einem unnötigen Risiko ausgesetzt werden.

Diese Rechte haben Patienten ab 2013
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Foto: dpa, Friso Gentsch

Schuld an dem Problem sind Bonuszahlungen für Chefärzte und ein Überangebot an Krankenhäusern. Vor allem in deutschen Städten sind Patienten dem Risiko unnötiger Operationen ausgesetzt. Davor warnten Deutschlands Chirurgen am Mittwoch in Berlin. "Eines unserer Hauptprobleme in unserem Gesundheitswesen ist das Überangebot", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stefan Post.

"Patienten werden eingefangen"

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Karl-Walter Jauch, sagte: "Wir haben Regionen, wo die Patienten eingefangen werden." In den Ballungsräumen herrsche oft eine so große Konkurrenz zwischen den Kliniken, dass sich diese nicht nur aus medizinischen Gründen um Patienten bemühten.

Der Generalsekretär der Gesellschaft für Chirurgie, Hans-Joachim Meyer, warb für ein Eindämmen der Boni für viele Operationen in den Verträgen von Klinik-Chefärzten. Es sei nicht von der Hand zu weisen, dass heute Indikationen aus ökonomischen Gründen ausgeweitet werden, also deshalb bestimmte medizinische Maßnahmen ergriffen werden.

(dpa)
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