Einfluss auf Stammzellen Zigarettenrauch kann Allergien fördern

Leipzig · Zigarettenrauch beeinflusst die Entwicklung von allergierelevanten Stammzellen im Blut bereits im frühesten Kindesalter. Diesen Nachweis für den Zusammenhang von Umweltschadstoffen und Allergien hat ein Forscherteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig erbracht, berichtet die britische Fachzeitschrift "Clinical & Experimental Allergy".

Zigarette - Genuss oder Gift?
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Foto: AP

Stammzellen sind nicht spezialisierte Zellen, die sich unbegrenzt vermehren und in verschiedene Zelltypen entwickeln können. Die Leipziger Forscher belegen mit ihrer Studie, dass Umweltschadstoffe diesen Reife- und Entsendeprozess auch mit Blick auf Allergien beeinflussen können. Daten von 60 einjährigen Kindern liegen der Arbeit zugrunde. Nachwuchs aus Familien mit hoher Belastung an flüchtigen organischen Verbindungen in der Wohnung (VOC) hatte demnach deutlich mehr der Allergien fördernden Vorläuferzellen im Körper.

Erkrankte Kinder reagieren besonders sensibel

"Dass VOCs, die in hohem Maße aus Zigarettenrauch freigesetzt werden, den stärksten Effekt auf die Reifung von Stammzellen erbringen, war nicht völlig unerwartet", sagt UFZ-Wissenschaftlerin Irina Lehmann.

"Ebenso wichtig ist jedoch, dass wir zeigen können, dass nur bei den Kindern, die bereits eine Hauterkrankung bekommen haben, eine durch Schadstoffe veränderte Anzahl an Stammzellen zu beobachten ist", ergänzt Kristin Weiße. Kinder mit Hauterkrankungen wie atopischer Dermatitis oder Milchschorf hätten erhöhte Mengen an Vorläuferzellen im Blut. Sie reagierten besonders sensibel auf Umwelteinflüsse, folgern die Wissenschaftlerinnen.

(APD)
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