Australien, Paraguay, Griechenland Wenn das Leben mit einem Drama beginnt

Düsseldorf · Eine herztote Mutter kommt nach der Geburt wieder zu sich, ein Baby, das schon im Sarg lag und überlebte, und ein Frühchen, das von seiner Mutter zurück ins Leben gekuschelt wird - lesen Sie hier, wie seltsam der Start ins Leben sein kann.

 Kate Ogg zeigt stolz ihren Jamie.

Kate Ogg zeigt stolz ihren Jamie.

Foto: Youtube/CNN

20 Minuten nachdem Jamie geboren wurde, erklärten seine Ärzte das Frühchen für tot. Die Atmung setzte nicht ein. Seine Mutter aber akzeptierte das nicht. Zwei Stunden lang kuschelte sie den Jungen - bis er plötzlich Lebenszeichen zeigte.

"Es ist ein Wunder", sagt die Australiern Kate Ogg im Interview mit der CNN. "Es gibt niemanden, der von so etwas schon gehört hat." Die Rede ist von dem wundersamen Überleben ihres Sohnes.

Jamie Ogg kam gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester Emily am 25. März 2010 im Liverpool Krankenhaus in Sydney als Frühchen zur Welt. Der Junge war 27 Wochen alt und wog gerade mal 900 Gramm. Die Begeisterung der Eltern über ihr Kind verringerte das nicht. Doch wie bei vielen Frühgeburten kam es auch bei Jamie zu Komplikationen: Die Atmung setzte nicht ein. 20 Minuten lang versuchte ein Ärzte-Team das Baby zu stabilisieren. Vergebens. "Der Arzt drehte sich zu mir um und sagte, "Wir haben Jamie verloren", und ich wusste überhaupt nicht, wie ich reagieren sollte, sagt Kate Ogg in dem Interview. Die Ärzte gaben den beiden trauernden Eltern das Kind noch einmal in die Arme, um sich von ihm zu verabschieden. Doch was passierte, war genau das Gegenteil.

Anstatt den Jungen kurz zu halten und ihn dann wieder an die Hebamme zu geben, wickelte Katie Ogg ihren Sohn aus seiner Decke und legte ihn auf ihren Bauch. So liegend kuschelte sie mit dem Kind, streichelte es und sprach ihm gut zu - eigentlich, um dem Jungen in seinen letzten Minuten ein Gefühl der Geborgenheit zu geben.

Ein medizinisches Wunder

"Doch auf einmal fing Jamie an immer wieder nach Luft zu schnappen", erklärt Kate Ogg der CNN. Sie und ihr Mann riefen nach dem Arzt, der Jamies Reaktionen jedoch nur als Reflexe und nicht als Lebenszeichen abtat. Kate Ogg ließ sich davon aber nicht beirren. Zwei Stunden lang, behielt sie ihr Baby auf ihrem Bauch. Ermunterte und streichelte ihn. Der Gedanke, dass Jamie überleben könnte, wurde immer stärker. Die Hebamme hielt den gesamten Prozess per Videokamera fest. Und tatsächlich wurden die Reaktionen des Babies immer eindeutiger. "Er schnappte immer öfter nach Luft, und dann öffnete er auf einmal seine Augen", erinnert sich Kate Ogg. Zuletzt gab sie dem Kind sogar etwas Muttermilch von ihrem Finger, die er zu aller Verwunderung trank.

Noch einmal ließen die Oggs den Arzt rufen. Dieses Mal kam er in das Patientzimmer, nahm das Kind, und hörte es mit einem Stethoskop ab. "Das gibt`s nicht! Das gibt`s nicht!", ist alles was der Arzt zunächst sagen konnte", erklärt Kate Ogg. Denn Jamie zeigte auf einmal einen deutlichen Herzschlag, und er atmete.

Baby Jamie hatte Glück. Nicht nur bei seiner Geburt, sondern auch auf seinem weiteren Weg. Inzwischen ist der Junge drei Jahre alt, es geht ihm gut. Tatsächlich ist das das größte Wunder an Jamies Geburt. Denn auch, wenn die Medizin bis heute keine Erklärung dafür hat, sonderliche Geburten in denen das Baby und manchmal sogar die Mutter totgeglaubt wurden, und doch wieder ins Leben fanden, gab es in der Vergangenheit immer wieder.

(ham)
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