Fotos Die Bands des Super-Sommers
Bernd Begemann: Dunkel erinnern sich vielleicht einige Haldern-Gänger, dass Bernd Begemann vor einem Jahrzehnt schon einmal beim Rock im Saal-Festival auftrat. Seitdem ist die Musik des gebürtigen Bad Salzufleners etwas ernster geworden, immer öfter singt Begemann, mittlerweile begleitet von seiner Band „Die Befreiung“, von privatem Schlamassel. Seine neue CD Glanz packt alte Gassenhauer mit Bandbegleitung in ein kraftvolleres Gewand.Klingt wie: Funny van DannenLinktipp: http://www.myspace.com/berndbegemann
White Lies: Die White Lies aus England sind ein Festivalgeheimtipp. Ihre Musik beginnt derzeit die englischen Charts zu erobern - wohl deshalb, weil dunkle Männerstimmen mit wavig-poppiger Instrumentierung auf der Insel Konjunktur haben. Zwei Songs sind derzeit auf ihrer Myspace-Seite zu finden. Beide schenken einem (mal wieder) den Glauben an den Zauber von Rockmusik zurück. Klingt wie: Editors, The Killers Linktipp: www.myspace.com/whitelies
Bohren und der Club of Gore: Diese Band aus dem Ruhrgebiet ist wahrscheinlich der bisher einzige Vertreter des Genres Metaljazz. Seit 1988 schon machen die Männer zusammen Musik, zunächst sehr laut, schließlich immer ruhiger. 2005 erschien das bisher letzte Album "Geisterfaust" mit hypnotisch-düsteren Jazzpassagen. Bald kommt Neues.Klingt wie: MogwaiLinktipp: www.myspace.com/derclubofgore
Jack Penate: Der Südlondoner Songwriter Jack Penate hat die Popmusik gut studiert. Sein Album "Matinee" ist ein Par-Force-Ritt durch die Geschichte der Unterhaltungsmusik. Aus allen Zeiten nur das Beste. Der Nukleus: ein perfekter Uptempo-Pop mit schmissigen Melodien wie das suffige "My Yvonne" oder der perfekte Dreiminüter "Have I been a fool".Klingt wie: Ben KwellerLinktipp: http://www.myspace.com/jackpenate
Editors: Mit nur zwei Alben haben sich die Editors in der Musikszene ganz nach oben gespielt. Ihr zweites Album „An End Has A Start“ legt die Qualitäten der Briten gänzlich offen. Die emotionalen Rockhymnen versehen die Editors manchmal mit Tempo, dann wieder schütteln sie eine Ballade von Nick Cave’scher Qualität aus dem Ärmel. Fest steht: Die Editors sind jetzt Superstars.Klingt wie: Nick Cave, Joy DivisionLinktipp: http://www.myspace.com/editorsmusic
Joan As Police Woman: Musikalisch zählt die Musik von Joan Wasser zur Avantgarde dessen, was in Haldern auf die Bühne tritt. Zu Downtempo-Piano singt sie kühl und distanziert wunderbare Melodien, die von Jazz irgendwann zu Pop werden. Das Album „To Survive“ lässt keinen Hörer unberührt und spielt gekonnt auf der Klippe von der Unterhaltung zur Ernsten Musik.Klingt wie: Joni Mitchell, FeistLinktipp: http://www.myspace.com/joanaspolicewoman
Flaming Lips: Die Flaming Lips sind beim Publikum für ihre reizende Bühnenshow so bekannt, dass manchmal sogar vergessen wird, wie gut die Musik ist. Zuletzt bewiesen die Mannen um Sänger Wayne Coyne dies auf dem Album „At War With The Mystics“, auf dem sie einmal mehr ihre Neigung zu psychedelischen Klängen demonstrierten. Klingt wie: Prince, The Beta BandLinktipp: http://profile.myspace.com/flaminglips
Fleet Foxes: Americana-Folk mit jeder Menge Harmonien. Die amerikanische Musikszene liegt den Fleet Foxes aus Seattle schon zu Füßen. Fünf männliche Hippies trauen sich auf ihrem Debütalbum namens „Fleet Foxes“ eine Menge zu. Sie holen die hörenswerten Siebziger zurück. Musik für Bartträger und strahlende Gemüter - davon gibt es in Haldern ja genug.Klingt wie: Crosby, Stills, Nash Young, Bob DylanLinktipp: http://www.myspace.com/fleetfoxes
Gisbert zu Knyphausen: Herr zu Knyphausen passt mit all seiner musikalischen und textlichen Euphorie gut nach Hamburg, auch wenn er eigentlich aus Hessen kommt. Knyphausen ist ein Geschichtenerzähler, der sich auf der Gitarre begleitet und der seiner Band manchmal schroffe Ausflüge mit ungedrosselter Gitarre gönnt. Das klingt wunderbar. Gisbert ist schon jetzt Hamburgs neuer kleiner Superstar. Klingt wie: Tomte, KettcarLinktipp: http://www.myspace.com/gisbertzuknyphausen
Gutter Twins: Greg Dulli (Afghan Whigs) und Mark Lanegan (Screaming Trees) - diese beiden Männer sind so etwas wie ein magisches Zweieck der Rockmusik. Als Gutter Twins betreten sie nun gemeinsam die Bühne und haben jetzt mit "Saturnalia" ein nachtdunkles Album eingespielt. Die zwei alten Männer machen finsteren Soulblues, der ihrem Namen "Gossenzwillinge" alle Ehre erweist. Diese infernalische Melodien rauben den Verstand.Klingt wie: Afghan WhigsLinktipp: http://www.myspace.com/theguttertwins
Jumbo Jet: Hinter Jumbo Jet verbirgt sich mit Daniel Benjamin ein Haldern-Freund, der bereits auf dem hauseigenen Label veröffentlichte. Die zwei Songs, die man auf der Jumbojet-Myspace-Seite hören kann, sind gröbster Hardcore, nichts für schwache Nerven. Eine Spur wilder noch als die frühen Notwist-Klamotten. Das ist die Kehrseite von Daniel Benjamins Songwriter-Melancholie. Klingt wie: Blood BrothersLinktipp: http://www.myspace.com/jumbochat
Kula Shaker: Eigentlich schien das Talent von Kula Shaker für immer verschleudert, nachdem sie nach zwei Alben eine lange Pause einlegten. Seit 2007 aber sind sie zurück, auf ihrem neuen Album. "Strangefolk" nennen sie es und schaffen gleich einen neuen Genrenamen für ihren nach hinten schauenden Rock, der sich seiner Vorbilder aus den Siebzigern bewusst ist. Kula Shaker sind strange Hippies - in Haldern befinden sie sich in guter Gesellschaft.Klingt wie: Deep Purple, Led ZeppelinLinktipp: http://www.myspace.com/kulashaker
Loney, Dear: In Schweden Geheimtipps, in Haldern so etwas wie die neuen Festivallieblinge. Zwei mal kamen Loney, Dear an den Niederrhein und ergriffen mit ihrem akustischen Pop die Herzen der Festivalgäste. Hinter dem Bandnamen steckt insbesondere der Songwriter Emil Svanangen. Das aktuelle Album heißt "Loney, Noir" und ist auf Sub Pop erschienen. Dieses Label bietet nur besonderen Künstlern eine Heimstätte. Svanangen ist so ein besonderer Typ.Klingt wie: Belle & SebastianLinktipps: http://www.myspace.com/loneydear
Maximo Park: Der Headliner des Festivals ist seit dem Album „Our Earthly Pleasures“ kein Geheimtipp mehr, sondern zählt im Pop-Zirkus zu den Löwen. Die Songs auf diesem Album, allen voran „Books From Boxes“, klingen noch konzentrierter. Der zackige Indie-Pop des Quintetts aus Nordengland gewinnt auf diesem Album noch einmal an Stärke. Und live sind Maximo Park ohnehin die Könige der Löwen.Klingt wie: Franz FerdinandLinktipp: Wer von „Books From Boxes“ auch nicht genug bekommen kann: http://www.myspace.com/maximopark
Mintzkov: Von Haldern-Pop für den hiesigen Musikmarkt entdeckt! Mintzkovs Zweitwerk „360°“ hat alles, was belgische Musik so charakteristisch macht, es spielt mit Melodie und Dekonstruktion. Indierock mit Wave-Einschlag, ein wirklicher Geheimtipp, der nach dem Festival Freunde finden wird.Klingt wie: dEUS, PlaceboLinktipp: http://www.myspace.com/mintzkov
My Brightest Diamond: Diamantenklar thront über dem Sound dieser Band aus Brooklyn der Gesang von Sahra Worden, der Frontfrau dieses Klangkollektivs. Das Debüt dieser Band heißt „Bring Me The Workhorse“. Der Sound von My Brightest Diamond erinnert an den TripHop der Neunziger, die Klänge sind opulent, neigen zum großen Drama.Klingt wie: PortisheadLinktipp: http://www.myspace.com/mybrightestdiamond
Mystery Jets: Die Briten kommen schon zum zweiten Mal zum Festival. Schon vor zwei Jahren spielten die Mystery Jets im Spiegelzelt. Diesmal bringen sie ihr neues Album „Twenty One“ mit, das noch poppiger klingt als das Debütalbum. Vom Erwachsenwerden wird hier gesungen, dabei fühlt sich der Hörer bei der Musik aber verdammt jung.Klingt wie: The Smiths, Maximo ParkLinktipp: www.myspace.com/mysteryjets.
Olafur Arnalds: Diese Band beendet in der Nacht zu Sonntag das Festival mit einer extraterrestrischen Klaviermusik, die Träume am Fließband produziert. Eulogy For Evolution“ heißt das Album, es klingt wie der Soundtrack zum Untergang des Nordpols. Elegisch, elegant, erhaben. Ihre Musik vergisst man nicht.Klingt wie: Sigur Ros, Eric SatieLinktipp: http://www.myspace.com/olafurarnalds
Scott Matthew: Der Mann, der aussieht wie Cat Stevens, macht Musik, die so klingt, wie wunderschöner Katzenjammer. Scott Matthew ist ein großes Songwritertalent, das auf dem selbstbetitelten Debüt „Scott Matthew“ die Seele offen legt. Seine hohe Stimme schmiegt sich zärtlich an die ruhigen Songs. Der Songwriter sagt von sich, er sei ein „quiet noise maker“. Die Ruhe hört man, die Lautstärke muss man sich hinzudenken.Klingt wie: Ryan AdamsLinktipp: http://www.myspace.com/scottmatthewmusic
The Blakes: Augen schließen und glauben, die Rolling Stones kämen nach Haldern. Nein, in Wahrheit sind das nur die Blakes, die hier eine Musik hinrotzen, die an seinem Hörer rüttelt und schüttelt. Kein blöder Britrockschnörkel, sondern Echtzeitrock aus Seattle. Jedes Lied eine Wonne, besonders aber Nummer 4: „Modern Man“.Klingt wie: The Who, Rolling Stones, StrokesLinktipp: http://www.myspace.com/theblakes
Yeasayer: Eine große Musikzeitung in Deutschland nennt die Musik der Brooklyner Band Yeasayer „Weltmusik“ und liegt mit diesem Genre so schlecht nicht. Denn wahrhaftig klingen hier Einflüsse aller musikalischen Kulturen durch, was dem Liedgut manchmal die Eingängigkeit raubt. Aber die Liebe auf den ersten Blick ist ja nicht immer die dauerhafteste. „All Hour Cymbals“ heißt das Debüt der vier Männer.Klingt wie: Talking HeadsLinktipp: http://www.myspace.com/yeasayer
Foals: Zappelpop von der Insel. Die Foals machen Rockmusik mit elektronischen Hilfsmitteln und sind damit die musikalischen Ziehsöhne von Bloc Party. Ihr Debütalbum „Antidotes“ ist gespickt mit einigen Hits für die große Tanzfläche. Zu Recht spielen die Foals als erste Haldern-Band überhaupt an einem Donnerstag auf der großen Bühne.Klingt wie: Vampire Weekend, Bloc PartyLinktipp: http://profile.myspace.com/foals
Guillemots: Die schottischen Guillemots haben es geschafft, die Kritiker mit ihrem neuen Album „Red“ zu verwirren. Das, was die Band dort macht, ist noch immer lupenreine Popmusik mit zauberhaften Melodien. Die hat die Band um Frontmann Dangerfield aber so umschmückt, dass die Schönheit schwerer erkennbar ist. Wer sich drauf einlässt, erkennt aber den Charme von Liedern wie „Words“ oder „Last Kiss“. Und live sind die Guillemots ohnehin kaum zu schlagen.Klingt wie: Scissor Sisters, PrinceLinktipp: http://www.myspace.com/guillemotsmusic
Iron & Wine: Sam Beam ist Iron & Wine und macht liebliche Songwritermusik mit einer samtenen Stimme, viel WahWah und einem Beach-Boy-Feeling. Eine glückselige Leichtigkeit liegt über den zwölf Liedern seines Albums „The Sheperds Dog“, das 2007 zu den Kritikerlieblingen gehörte. Gekrönt wird dieses Meisterwerk von Lied Nummer zwölf: „Flightless Bird, American mouth“. WOW!Klingt wie: Simon & Garfunkel, Bonnie „Prince“ BillyLinktipp: http://www.myspace.com/ironandwine
Jamie Lidell: Der Funksoulbrother Jamie Lidell kommt aus Berlin und macht Musik jenseits der Genregrenzen. Sein neues Album "Jim" hat den Funk und den Soul im Gleichtakt vereint. Zu kurvigen Loops singt Lidell, der eigentlich in England geboren wurde, wie Marvin Gaye oder Prince. Wenn dann am Ende noch eine Jazztrompete den Song beendet, dann sind die Vorstellungen von Popmusik gänzlich gesprengt. Gut so!Klingt wie: Prince, James BrownLinktipp: http://www.myspace.com/jamielidell
Kate Nash: Da ist wieder eines dieser Haldern-Phänomene. Frau Nash trat schon 2007 in Haldern auf die Bühne. Damals eröffnete sie das Festival. Niemand kannte ihr brillantes Debüt „Made Of Bricks“. Jetzt ist es raus, hat die Radiowellen dieses Landes im Sturm erobert, weil Nash zu extrem ins Ohr wandernden Melodien aus ihrem britischen Normalo-Leben berichtet. Großer Pop.Klingt wie: Regina SpektorLinktipp: www.myspace.com/katenashmusic
The Kilians: Das Debüt „Kill The Kilians“ der Band aus Dinslaken überraschte durch rotzigen Sound und eingängigen Rocksound. Die Kilians waren 2007 die Überraschung des Jahres, weil sie Rock New York’scher Prägung spielten, obwohl ihre Heimat der Niederrhein ist. Bei den vergangenen Festivals spielten sie Spontan-Gigs auf dem Zeltplatz, nun lässt Haldern sie zur Belohnung auf die Bühne.Klingt wie: The StrokesLinktipp: www.myspace.com/thekilians
Lykke Li: Die 23-jährige Songwriterin Lykke Li ist ein schwedisches Indie-Elektronik-Phänomen. Zu sanft-metallenen Klängen piepst sie mit hoher Stimme liebliche Lieder. Ihr Album "Youth Novels" hielt sich wacker ein paar Wochen in den schwedischen Charts und kratzte sogar die Spitze. Schwedens Antwort auf den Damenpop von der Insel. Klingt wie: Kate NashLinktipp: http://www.myspace.com/lykkeli
Okkervil River: Die Band gibt es schon seit fast zehn Jahren. Erst das jüngste Superalbum „The Stage Names“ beschert den Amerikanern die Aufmerksamkeit, die Okkervil River schon länger verdienen. Erst auf diesem Album gelingt es aber auch, die Eruption und Emotion richtig zu dosieren. Traurig, aber tanzbar ist die Rockmusik von Sänger Will Sheff, der gleichzeitig letztes Gründungsmitglied der Band ist.Klingt wie: Bright EyesLinktipp: http://www.myspace.com/okkervilriver
The Dodos: San Francisco – die Stadt, in der man Blumen im Haar trägt, ist die Heimat von The Dodos. Die Boys machen flotten Folkpop mit akustischen Gitarren. “We Can Do This On Our Own”, singt die Band in “Jodi” und macht damit den Ansatz dieses Albums deutlich. Selbermachen macht Spaß -ein bisschen Holz, sechs Saiten und zwei Stimmbänder reichen zum Bandglück.Klingt wie: Fleet Foxes/ Bon IverLinktipp: http://www.myspace.com/thedodos
The Heavy: Hier ist der Name kaum Programm. The Heavy aus Bath in England spielen flippigen Soulrock, der das Tanzbein ermuntert. Die wahrscheinlich größten Spaßmacher dieses Festivals kommen mit dem Album „Great Vengeance & Furious Fire“ im Gepäck, auf dem sie Curtis Mayfield mit Blues und Roots-Reggae vermengen.Klingt wie: Curtis Mayfield, PhoenixLinktipp: http://www.myspace.com/theheavy73, drei Songs des Debüts.
The National: Die wahrscheinlich musikalisch größte Verpflichtung des Festivals. Das neue Album „Boxer“ von The National ist Musik, wie man sie schreiben muss, wenn man Großes vorhat. Sänger Matt hat eine Stimme, mit der er beim Tiefbauamt in die Lehre gehen könnte. An der tendenziell dunklen Musik der Band reizt besonders die filigrane Umsetzung, die feine Komposition. Der Auftaktsong „Fake Empire“ ist schon jetzt der Hit des Festivals.Klingt wie: Nick Cave, LambchopLinktipp: http://www.myspace.com/thenationalFoto: Nicholas Burnham