Köln 15.000 Freunde feiern mit BAP Geburtstag

Köln · Das Konzert von Wolfgang Niedeckens BAP in der ausverkauften Lanxess-Arena in Köln war ein Heimspiel, und das hörte man. Meistens sangen 15.000 im Chor. "Lebenslänglich" heißt die Tournee, BAP spielen "die beliebtesten Lieder" aus 40 Jahren Bandgeschichte. Und die Fans feierten nicht nur die Band, die Musik und diesen Abend, sondern auch sich selbst. Denn nicht nur hinter Niedecken und BAP liegen 40 Jahre Kölschrock, auch ihr Publikum ist in all den Jahren mit der Band "Jraaduss" marschiert. Textsicher sind sie bei den Klassikern "Frau ich freu mich", "Aff un zo", "Kristallnaach" und natürlich "Verdamp lang her", aufmerksam bei den noch nicht vertrauten Titeln "Absurdistan", "Vollkasko" oder "Alles relativ" vom neuen Album.

Großer Jubel brach aus, als zur Hälfte des gut dreistündigen Konzertes Nena auf die Bühne kam. Was bei der in Südafrika produzierten TV-Show "Sing meinen Song" die Fernsehzuschauer begeisterte, gab es in Köln zum ersten Mal live. Nena und Wolfgang Niedecken sangen den BAP-Hit "Do kanns zaubere" als Duett. Zweisprachig in Kölsch und auf Hochdeutsch.

Lieder, die die Liebe zur Stadt Köln bekunden, gibt es mindestens schon 1111, aber eins geht noch, mag sich Wolfgang Niedecken gedacht haben. Mit "Dausende vun Liebesleeder" hat er nun jedenfalls auch eins geschrieben und wundert sich selbst darüber. "Vielleicht bin ich altersmilde oder altersweise geworden", sagt er. Dass sich der Sänger wandeln kann, ist bekannt. Er wollte ja einst auch "Nit für Kooche" - nicht mal für Kuchen - etwas mit dem Karneval zu tun haben. Das war 1999. Elf Jahre später steuerte er zwei Entwürfe für Festwagen des Rosenmontagszuges bei und stand mit der Pappnase am Zugweg.

Während es das Duett mit Nena wohl noch ein paar Mal geben wird, endete das Kölner Konzert mit einem Gastauftritt, der einmalig war. Den Schlusspunkt nämlich setzte der 80-jährige Hans Süper aus dem legendären Colonia-Duett. Süper, Niedecken und 15.000 Gäste sangen gemeinsam eine der 1111 Hymnen: Willi Ostermanns "Heimweh noh Kölle".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort