Essen/Düsseldorf Achenbach brauchte Millionen für Restaurants

Essen/Düsseldorf · Beim Strafverfahren gegen den inhaftierten Kunstberater Helge Achenbach kam gestern bei der ersten Zeugenvernehmung heraus, wie stark er die seiner Familie gehörenden Monkey's-Restaurants in der Düsseldorfer Innenstadt subventioniert hatte. Fünf Millionen Euro an "Krediten" hätten die Häuser von der Achenbach-Kunstberatung erhalten. Das berichtete der die Ermittlungen leitende Kriminalkommissar. Diese Kredite seien dann mit Gewinnen beim Handel mit Oldtimern finanziert worden, also bei der von der Staatsanwaltschaft als Betrug eingestuften Vermittlung von wertvollen Autos an den verstorbenen Milliardär Berthold Albrecht ("Aldi").

Der Anwalt von Achenbach, Thomas Elsner, wies allerdings darauf hin, dass die Finanzströme innerhalb der Achenbach-Gruppe keineswegs illegal seien. "Woher wissen Sie, dass die Monkey's nicht an der Vermittlung beteiligt waren?", fragte er den Zeugen vor Gericht.

Die Kammer kündigte an, dass sie sich sich die wirtschaftlichen Verhältnisse der Achenbach-Gruppe genau anschauen will. Sie forderte Achenbachs Verteidiger auf, dazu Zahlen vorzulegen. Der Hintergrund ist, dass so überprüft werden könnte, ob die von Achenbach behauptete "Rückgabegarantie" für Kunstwerke und Oldtimer eine reale Basis hatte. Achenbach hatte behauptet, er habe Aufschläge zusätzlich zu Provisionen kassieren müssen, um einen "wirtschaftlichen Puffer" für eine Rücknahme von Autos und Bildern zu haben.

Vor Gericht kam auch heraus, dass für Achenbach die Hausdurchsuchungen in seinen Büros am 11. Juni sowie seine eigene Festnahme nicht ganz unerwartet kamen. Kurz nachdem die Razzia begonnen hatte, erschien ein Anwalt mit einem Aktenordner. Diesen übergab der Anwalt der Polizei. Darin waren auch zwei Briefe von Achenbach an Albrecht, in denen er die angeblichen Rückgabegarantien erklärte - die Albrecht Familie sagt, sie habe die Briefe nie erhalten.

(RP)
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